Toyota wehrt sich gegen Trittbrettfahrer

Seite 2: Toyota wehrt sich gegen Trittbrettfahrer

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Kein Beleg für erfolglose Reparaturen

Ein Beispiel: Als Anfang des Monats die ersten Berichte über nutzlose Reparaturen bei zurückgerufenen Toyota-Autos aufkamen, lag die Zahl der Beschwerden noch bei überschaubaren 10. Tags darauf waren es schon 60. Belege dafür, dass die Pedale auch nach dem Besuch der Werkstatt weiter klemmen, gibt es bis heute nicht.

Unsicherheitsfaktor Mensch

"Der Fehler sitzt oft hinterm Steuer", sagt Autoexperte Stürmer. Er schätzt, drei von vier Defekten gingen auf schlechte Wartung, Verschleiß oder ruppige Fahrweise zurück. "Wenn ein Europäer ein Schlagloch sieht, bremst er und fährt drum herum. Wenn ein Amerikaner ein Schlagloch sieht, hält er Kurs und fährt rein."

J.D.-Power-Studie spricht für Toyota

Die Statistiken sprechen immerhin für Toyota: Wenn es um Zuverlässigkeit geht, rangieren die Autos immer noch ganz oben. In der dieser Tage veröffentlichten Rangliste des US-Marktforschers J.D. Power etwa landet Toyota als bester Massenhersteller auf Platz sechs – davor nur Nobelmarken. "Das ist eine großartige Neuigkeit", frohlockte US-Vertriebschef Jim Lentz. Toyota sei weiterhin ein Maßstab für Qualität. Allerdings erfolgte die Befragung, auf der die Studie basiert, bevor Toyota wegen der Pannenserie in die Schlagzeilen geriet.

Doch der gute Ruf der Vergangenheit reicht nicht, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Das haben die niederschmetternden Absatzzahlen der vergangenen beiden Monate gezeigt. Mit lediglich jeweils rund 100.000 verkauften Autos schnitten die Japaner in den Vereinigten Staaten so schlecht ab wie seit zehn Jahren nicht mehr.