Knauserkaiser
Solche Feinheiten mögen für Fans interessant sein. Im Alltag und bei nüchterner Betrachtung fällt der Hybridantrieb aber nicht durch scheinbare Kompliziertheit, sondern durch maximale Einfachheit auf. Niemand muss sich Gedanken um die Technik machen. Den Wahlhebel des Getriebes auf D legen, Gas geben, bremsen, lenken, und zwischendurch Benzin in den Tank füllen, nur eben weniger als bei den Wettbewerbern. Toyota hat konsequent die Stellschrauben gedreht, um das Optimierungspotenzial des Verbrennungsmotors zu heben. Die Nebenaggregate wurden weitgehend elektrifiziert, und so reklamieren die Japaner einen Wirkungsgrad (Tank-to-Wheel) von 40 Prozent.
Ungeschlagene Messlatte beim Verbrauch
Das Resultat: Im Mischbetrieb erreichten wir einen Verbrauch von 4,7 Litern und lagen damit dicht beim Mittel der Nutzer bei Spritmonitor von 4,8 Litern. Das sind 42 Prozent mehr als die Normangabe von 3,3 Litern, was übrigens dem aktuellen Rekordwert von 75 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht – jedenfalls diesseits der Plug-In-Hybride und Batterie-elektrischen Autos. Der Kraftstoffkonsum richtet sich dabei wesentlich nach der Geschwindigkeit. Einen Minimalwert von 3,4 Litern erreichten wir bei abschüssiger Topografie und trockener Fahrbahn innerhalb Hamburgs. Im städtischen Mischbetrieb kamen wir auf 4,2 Liter. Auf einer Bundes- und Landstraße mit Bummeltempo lag der Wert bei 3,8 Litern, und auf der Autobahn mit Richtgeschwindigkeit nahm der Yaris Hybrid 5,7 Liter aus dem Tank. Übel wird es nur dann, wenn Ultrakurzstrecken bei Minusgraden oder forsche Autobahnetappen gefahren werden; dann sind über sechs Liter möglich, wobei es uns schlicht unmöglich erschien, zweistellige Zahlen zu realisieren.
Wie herausragend diese Werte sind, zeigt der Vergleich zum Klassenliebling Volkswagen Polo. Filtert man die Einträge bei Spritmonitor für alle Autos ab Baujahr 2014, ergeben sich 5,1 Liter für die Diesel und 6,6 Liter für die Benziner im Wolfsburger. Der Toyota Yaris Hybrid ist nicht König, sondern Kaiser der Knauser.