Unterwegs im neuen VW Golf

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Die Handschaltung macht Spaß. Die Schaltwege sind nicht zu lang und sauber definiert. Ein Highlight: Schon wenn man den Schalthebel ein wenig in Richtung des gewünschten Gangs bewegt, fällt er wie von selbst in die gewünschte Position. Dahinter steckt ein Gewicht, das den Hebel in die Endposition zieht. Das Gewicht verhindert zudem, dass der Ganghebel bei laufendem Motor vibriert.

Immer mit Sperre

Das Fahrwerk des Golf basiert vorne wie bisher auf der üblichen McPherson-Achse, hinten jedoch gibt es nun zwei Lösungen: Modelle bis 122 PS haben eine günstiger zu produzierende Verbundlenkerachse, während die stärkeren Modelle die aufwendigere und bessere Mehrlenkerachse besitzen. Alle verfügen nun serienmäßig über XDS, eine elektronische Differenzialsperre für die Vorderachse. Sie bremst in scharf gefahrenen Biegungen das kurveninnere Antriebsrad und sorgt so für eine geringere Untersteuerungstendenz.

Straff abgestimmt

Mit der Mehrlenkerachse lag der starke Golf schön straff auf der Straße. Bei schlechtem Fahrbahnbelag wirkt das Auto bisweilen etwas hart. Das gilt zumindest bei den am Testwagen montierten 17-Zoll-Rädern, die wenig Reifengummi drauf haben, sowie der aufpreispflichtigen, adaptiven Dämpferregelung DCC im Normalmodus. In Kombination mit DCC ist die Lenkung nun einstellbar, wenn auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Modi gering sind. Bei unserer Runde auf einer kurvigen Landstraße zeigte sich, dass die Lenkung noch ein wenig direkter sein könnte, doch das wäre ein Komfortnachteil bei längerer Geradeausfahrt. Die optionale Progressivlenkung – dabei handelt es sich um eine Lenkung mit lenkwinkelabhängiger Übersetzung – konnte noch nicht getestet werden, sie wird erst mit der Einführung des GTI im Frühjahr 2013 verfügbar sein.

Elektrische Handbremse

Schon kurz nach dem Start der Produktion wirkt die Verarbeitung sehr routiniert. Die Dekorleisten am Armaturenbrett sind sauber eingepasst und auch auf schlechten Straßen knistert oder klappert nichts. In der Mittelkonsole finden sich nun serienmäßig zwei neue Schalter, einer für die elektrische Handbremse, der andere für die Auto-Hold-Funktion, die das Fahrzeug beim Anfahren gegen unbeabsichtigtes Zurückrollen sichert. Außerdem fällt das große Display des optionalen Infotainmentsystems auf. Es bietet in der teuersten Variante eine Diagonale von acht Zoll und lässt sich per Gesten steuern. Wie beim Apple iPad wird über eine Spreizbewegung von Daumen und Zeigefinger in die Navi-Karte hineingezoomt, und mit einer Wischbewegung wird der Ausschnitt der Karte verändert.