Unterwegs im neuen VW Golf

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Mehr Raum

Minuspunkte bekommt der Golf für die etwas klein geratenen Außenspiegel. Die Sitze bieten hervorragenden Seitenhalt, ohne zu sehr einzuengen. Im Fond sind Knie- und Kopffreiheit mehr als ausreichend, die Kopfstützen lassen sich auch für Sitzriesen passend einstellen. Der Kofferraum bietet nun 380 bis 1270 Liter. Der kleinere Wert ist um 30 Liter gestiegen, das Maximalvolumen hat um 35 Liter abgenommen – wohl wegen der geringeren Fahrzeughöhe. Neu ist der Einlegeboden, der ab der Basisausstattung Serie ist. Er lässt sich in zwei Positionen installieren. Liegt er oben, bleibt nur noch eine ganz kleine Schwelle, über die man schwere Bierkästen leicht herausziehen kann. Darunter findet auch die Gepäckraumabdeckung Platz. Wird das Brett runde zehn Zentimeter tiefer platziert, steht der gesamte Gepäckraum zur Verfügung.

Eine alte Schwäche offenbart sich beim Umlegen der Fondlehnen. Bis zum Golf IV wurde der Laderaum dabei topfeben, weil man die Sitzpolster in die Senkrechte kippen konnte. Seit der Generation fünf ist dies nicht mehr möglich, man klappt nur noch die Lehnen um, die dann einen leicht ansteigenden Ladeboden ergeben. Gegen Zuzahlung gibt es den Golf künftig mit umklappbarem Beifahrersitz, wodurch sich die Ladelänge in der „Baumarkt“-Position auf 2,41 Meter verlängert.

Nur nicht bescheiden

Die Preise für den Golf beginnen unverändert bei 16.975 Euro. Vom Vorgänger bekannt sind die Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline. Den gefahrenen 2.0 TDI mit Handschaltung erhält man erst ab der Version Comfortline und zahlt dann in der fünftürigen Version stolze 26.175 Euro. Zur Serienausstattung des Golf Comfortline zählen 16-Zoll-Alufelgen, manuelle Klimaanlage, Einparkhilfe vorn und hinten sowie ein Radio mit SD-Kartenslot statt eines CD-Laufwerks. Auch die neue Multikollisionsbremse ist Serie. Bei seitlichen Kollisionen etwa mit einer Leitplanke bremst sie das Auto automatisch ab. So soll vermieden werden, dass das eigene Fahrzeug in den Gegenverkehr schleudert.

Zu den Extras gehört ein Abstandstempomat mit Notbremssystem zum Preis von nur 555 Euro. Darüber hinaus gibt es fast jeden erdenklichen Elektronikhelfer, von der Fernlichtregulierung mit Maskierungsfunktion bis zur Verkehrszeichenerkennung. Eine Besonderheit ist die so genannte Klimakomfortscheibe: Es handelt sich um eine beheizbare Frontscheibe, die kein Drahtgitter enthält.

Fazit

Auch die siebente Auflage des VW Golf bleibt sich treu. Das gilt nicht nur für die Optik, die VW nur sanft verändert hat, sondern auch für seine Ausgewogenheit. Der Golf ist komfortabel, lässt sich aber bei Bedarf flott bewegen. Der kräftige Dieselmotor zieht sehr gut durch, bleibt fast immer akustisch im Hintergrund und ist, auch verglichen mit den direkten Gegnern, sparsam. Das Platzangebot ist ausreichend, die Verarbeitung gewohnt gut. Leider ist auch die neuste Generation alles andere als ein Schnäppchen. Die Vorgänger waren trotzdem erfolgreich, doch die preiswertere Konkurrenz hat qualitativ aufgerüstet. Volkswagen hält mit einem modernen, gut abgestimmten Golf dagegen. Ob er seinen stolzen Preis wert ist, entscheidet der Markt. (mfz)