[Update] BMW: Motorenkooperation mit Peugeot wird nicht verlängert

BMW wird seine Motorenkooperation mit Peugeot wie erwartet wohl nicht über 2016 hinaus verlängern. Der Münchner Autobauer arbeite an einem eigenen Baukasten für Motoren, bekräftigte ein Sprecher des Konzerns

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Von
  • Martin Franz

Im Mini arbeiten Motoren, die BMW zusammen mit Peugeot entwickelt hat.

[Update 4. September 16:00 Uhr] BMW wird seine Motorenkooperation mit Peugeot wie erwartet wohl nicht über 2016 hinaus verlängern. Der Münchner Autobauer arbeite an einem eigenen Baukasten für Motoren, bekräftigte ein Sprecher des Konzerns am Mittwoch und bestätigte damit indirekt einen Bericht der französischen Zeitung Les Echos. Nach dem Einstieg von GM bei den Franzosen hatte BMW bereits die Zusammenarbeit mit Peugeot bei der Hybrid-Technik eingestellt.

BMW-Chef Norbert Reithofer hatte das Ende des gemeinsamen Projekts zuletzt im Juli angedeutet und in einem Interview erneut gesagt, BMW entwickele neben Sechs- und Vierzylindern auch Dreizylindermotoren. "Letztere werden auch bei Mini zum Einsatz kommen", sagte Reithofer.

Bisher sind bei Mini die im Zuge der Kooperation von BMW entwickelten und von Peugeot in Großbritannien gefertigten 1,6-Liter-Turbomotoren im Einsatz. Die machten unlängst schlechte Presse mit ihrem fehlkonstruierten hydraulischen Steuerkettenspanner. Diese Probleme dürften mit in die Entscheidung eingeflossen sein. Ein Sprecher von PSA Peugeot Citroën sagte am Mittwoch, die Kooperation mit BMW laufe noch bis Ende 2016. Es sei zu früh, derzeit irgendeine Aussage über weitere Schritte zu treffen.

BMW und Peugeot waren über viele Jahre enge Partner in dem Motorenprojekt, das 2002 an den Start gegangen war. Die Aggregate waren bei den Münchnern in den Modellen der Tochter Mini verbaut worden. Technische Kooperationen sind der Autoindustrie keine Seltenheit, bei der Entwicklung von Antrieben, den Herzstücken von Fahrzeugen, gibt es allerdings meist größere Zurückhaltung.

In den vergangenen Jahren hat sich der Trend zur Zusammenarbeit nochmals beschleunigt, denn für die Forschung und Entwicklung müssen Milliardenkosten geschultert werden, und kostspielige Übernahmen haben in der Branche häufig teure Probleme gebracht und wenig genutzt. Inzwischen haben die meisten Hersteller Kooperationen mit Rivalen oder Zulieferfirmen. (dpa) (mfz)