Speichererweiterung

VW: Polo TGI und Golf TGI mit größerem Tank

Angekündigt war der Schritt schon lange, nun hat ihn Volkswagen endlich vollzogen: Die Erdgasversionen von Polo und Golf bekommen einen größeren CNG-Tank, der Golf auch eine neue Maschine mit mehr Leistung

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
VW Polo TGI 4 Bilder

(Bild: VW)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Martin Franz

Angekündigt war der Schritt schon lange, nun hat ihn Volkswagen endlich vollzogen: Die Erdgasversionen von Polo und Golf bekommen einen größeren CNG-Tank, der Golf auch eine neue Maschine mit mehr Leistung.

Bekannte Basis

Knapp zwei Jahre ist es her, da versprach Volkswagen ein verstärktes Engagement beim Thema Erdgas als Alternative zu Benzin und Diesel. Schrecklich viel passiert ist seit dem nicht. Nun kommt wenigstens etwas Bewegung in die Angelegenheit: Wie Skoda Octavia und Seat Leon bekommt auch der noch aktuelle VW Golf einen neuen CNG-Antrieb. Es handelt sich um den bekannten 1,5-Liter-Benziner, der für den Betrieb mit Erdgas ertüchtigt wurde. Der leistet 130 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 200 Nm zwischen 1400 und 4000/min. Dank dieses Zuwachses verbessern sich auch die vom Werk versprochenen Fahrleistungen. VW nennt nun 9,6 Sekunden im Standardsprint und 206 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der bisherige VW Golf 1.4 TGI mit 110 PS war mit 10,9 Sekunden und 194 km/h angegeben.

Im WLTP nennt VW 3,5 bis 3,6 kg Erdgas. Der Tank wird um eine dritte Flasche erweitert, die allerdings deutlich kleiner ist als die beiden bisher schon verbauten. Deshalb steigt der Vorrat nicht auf 22,5 Kilogramm, wie es bei drei identischen Flaschen der Fall gewesen wäre, sondern nur um magere 2,3 kg auf nun 17,3 kg. Der neue Behälter besteht auch nicht aus einem Verbundstoff wie die anderen, sondern aus Stahl. Damit gab es in der Vergangenheit bei Volkswagen erhebliche Probleme: Durch eine korrosionsbedingte Materialermüdung sind einige Tanks geplatzt, mehrere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. VW spricht von einer „speziellen Beschichtung“ des Stahltanks, die das künftig verhindern soll.

Kleinerer Benzintank

Um für die dritte Flasche Platz zu schaffen, wurde der Benzintank radikal verkleinert: Statt 50 fasst er nun nur noch 9 Liter. Die Gesamtreichweite sinkt damit erheblich, dennoch ist diese Neuverteilung sinnvoll. Denn wenn man den enormen Aufpreis für die CNG-Version wieder hereinfahren möchte, muss natürlich möglichst oft mit Erdgas gefahren werden. Die Benzin-Reserve trägt den Golf locker 150 km weit, was immer ausreichen sollte, um die nächste Erdgas-Tankstelle zu erreichen.

Auch im Polo TGI wurden die Vorratslager für Benzin und Erdgas neu aufgeteilt. Bisher gab es einen 40-Liter-Benzintank und 11,6 kg Erdgas – letzteres wie im VW Golf TGI auf zwei Flaschen verteilt. Auch hier kommt nicht eine dritte Flasche gleicher Größe hinzu, sondern eine viel kleinere. Die neue Kapazität gibt Volkswagen mit 13,8 kg an, der Benzintank fasst nur noch 9 Liter. Der Motor an sich bliebt hier unverändert: 90 PS und 160 Nm. Im Test war der Polo TGI subjektiv deutlich zäher als ein vergleichbarer Seat Ibiza mit 95-PS-Benziner.

Der VW Golf TGI kostet mit mindestens 26.475 Euro. Anders als der Benziner mit 130 PS ist er auch in der Basisversion „Trendline“ zu haben. In der Comfortline liegt der Zuschlag bei knapp 3000 Euro: Der TSI kostet damit 24.975 Euro, der TGI 27.925 Euro. Beim Polo gibt es bis jetzt nur einen Preis für den TGI „Highline“: Er kostet 21.100 Euro und damit nicht nur 2500 Euro mehr als ein etwas spritzigerer Polo Highline mit 95 PS, sondern auch 500 Euro mehr als vor einem Jahr. Schiebedach, Soundsystem oder DSG gibt es für den Polo TGI bis heute nicht. (mfz)