Schwergefällig

Vorstellung: Audi e-tron Sportback

SUV-Coupes sind weltweit gefragt. Da erscheint es aus Sicht des Herstellers logisch, das große E-SUV Audi e-tron um ein ebenso wuchtiges Coupé zu ergänzen. Angeboten wird es ab dem Frühjahr 2020 mit üppiger Speicherkapazität und Scheinwerfern, die wie Beamer arbeiten

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Audi e-tron Sportback 11 Bilder

(Bild: Audi)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Christoph M. Schwarzer
Inhaltsverzeichnis

Seit dem Erscheinen des ersten BMW X6 im Jahr 2008 nimmt die Zahl der sogenannten SUV-Coupes stetig zu. Schrägheck statt Steilheck, das verkauft sich gut auf den internationalen Märkten. Um diese Nachfrage auch mit batterieelektrischen Autos abzudecken, präsentiert Audi jetzt den e-tron Sportback. Er kommt als 55 quattro mit 95 kWh Batteriekapazität oder als 50 quattro mit 71 kWh. Außerdem ist der e-tron Sportback mit digitalen Matrix-LED-Scheinwerfern bestellbar.

Wie üblich in diesem Segment sind die Außenmaße großzügig: Der Audi e-tron Sportback ist 4,90 Meter lang, 1,94 Meter breit und 1,62 Meter hoch – in etwa also das Format eines BMW 5er Tourings (Test) oder eines Mercedes GLE Coupés. Für enge Parkhäuser ist das kein idealer Partner, für die gelassene Überlandfahrt schon eher, vielleicht auch für die Autobahn. Die im Vergleich zum konventionellen e-tron leicht verbesserte Aerodynamik (cW: 0,25) soll zu zehn Kilometern mehr Reichweite im WLTP führen. Im Zyklus sollen es 446 km sein. Wie gehabt lassen sich „virtuelle“ Außenspiegel ordern, um den Luftwiderstand weiter zu senken.

Hohe Leistung fürs Beschleunigen – und fürs Bremsen

Der e-tron Sportback 55 quattro hat 95 kWh Bruttokapazität, von denen netto 86,5 kWh tatsächlich zur Verfügung stehen. Die Systemleistung der Elektromotoren an den Achsen beträgt 300 kW und 664 Nm im maximal achtsekündigen Boost-Modus sowie 265 kW und 561 Nm Drehmoment im Normalbetrieb. Genug, um den e-tron Sportback in 6,6 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen. Bei 200 km/h riegelt die Elektronik ab. Interessant: Audi gibt auch die Rekuperationsleistung an, also die Daten zur Bremsenergierückgewinnung. Sie beträgt 220 kW mit maximal 300 Nm. Ein vergleichsweise hoher Wert, der erst bei Verzögerungen über 0,3 g den Einsatz der Scheibenbremsen notwendig macht. So heftig latschen die meisten Fahrer im Alltag selten auf die Bremse.

Dass der Audi e-tron (Test) kein Elektroauto fürs Hypermiling ist, hat sich herumgesprochen. Aber er hat vier getrennt regelbare Kühlkreisläufe, die unter anderem eine dauerhaft hohe Ladeleistung von bis zu 150 kW sicherstellen. Und wer ohnehin keine langen Reisen mit dem Auto plant, könnte auch mit dem e-tron Sportback 50 quattro samt der etwas kleineren Batterie zufrieden sein.

22 kW-Doppellader ab Sommer

Der „kleine“ e-tron Sportback hat brutto 71 kWh und netto 64,7 kWh Batteriekapazität. Die Normreichweite beträgt 347 km. Die Systemleistung liegt bei 230 kW, das maximale Dremoment bei 540 Nm. Die Fahrwerte unterscheiden sich minimal: 6,8 Sekunden vergehen bis 100 km/h, und die Spitzengeschwindigkeit wird bei 190 km/h elektronisch begrenzt. Für fast alle Länder ist das viel mehr als nur genug – zum Beispiel, wenn man tagsüber in den Niederlanden unterwegs ist. Die Batterie des 50 quattro kann mit bis zu 120 kW Leistung Gleichstrom laden und wiegt 120 kg weniger als im 55 quattro. Beiden gemeinsam ist die serienmäßig dreiphasige AC-Ladeleistung von 11 kW sowie ab Sommer 2020 ein optionales 22 kW-Ladegerät.