Entwicklungsschub

Vorstellung: Suzuki GSX-R 1000 / GSX-R 1000 R

Suzuki-Fans können aufatmen, die neue GSX-R 1000 bewegt sich endlich wieder auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Jahrelang wurde das Superbike nicht weiterentwickelt, doch nun endlich trumpft sie mit 202 PS und reichlich elektronischen Assistenzsystemen auf

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Suzuki GSX-R 1000 / GSX-R 1000 R 15 Bilder
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  • iga
Inhaltsverzeichnis

Sie war einmal DAS Sportmotorrad schlechthin. Die Suzuki GSX-R 1000 tütete die Konkurrenz ganz locker ein, als sie vor fünfzehn Jahren mit einem Paukenschlag die Rennstrecken der Welt betrat. 160 PS! Das waren zehn PS mehr als die Yamaha YZF-R1, während Honda und Kawasaki gar nur mit 900 Kubikzentimeter antraten. Das federleichte Superbike hatte einen Aluminium-Rahmen, der seit 1985, als das Ur-Modell GSX 750 R herauskam, kontinuierlich weiterentwickelt worden war und daher problemlos mit der Leistung des 1000er-Reihenvierzylinders fertig wurde.

Von der Konkurrenz lange Zeit abgehängt

Aber die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht und beim Wettrüsten legten die anderen drei japanischen Konzerne bald kräftig nach. Außerdem erschienen auch noch mächtige Gegner von Ducati, Aprilia und MV Agusta aus Italien, und schließlich mit der BMW S 1000 RR ein Superbike aus Deutschland, das als erstes die 200-PS-Grenze knackte, auch wenn BMW selber immer tief stapelte und von 199 PS redete.

In Vergleichstests trug die GSX-R 1000 in den letzten Jahren fast immer die rote Laterne. Mit „nur“ 185 PS war mit ihr beim direkten Schlagabtausch auf der Piste kein Stich mehr zu erringen. Noch schwerwiegender war aber, dass sie als elektronisches Assistenzsystem lediglich ein ABS präsentieren konnte, während die Konkurrenz längst mit einstellbarer Traktionskontrolle, diversen Fahrmodi, Launch- und Wheelie-Kontrolle, Quickshifter, einstellbarer Motorbremse und Kurven-ABS auftrumpfte. Normalerweise präsentiert Suzuki im Zweijahres-Zyklus eine neue GSX-R-Generation, doch letztes Jahr wurden die Fans enttäuscht, das neue Modell bot keine einschneidenden Neuerungen. Zumindest nichts, womit man auf der Rennstrecke wieder zu altem Glanz und Gloria finden konnte. Wenn man aber in der Superbike-WM immer hoffnungslos hinterher rollt, wirkt sich das auch negativ auf den Verkauf der Serien-Modelle aus.

202 PS und eine Menge Elektronik

Doch endlich können die GSX-R-Fans aufatmen: Das Modelljahr 2017 bietet alles, was das Racer-Herz begehrt. Mit 202 PS bewegt sie sich endlich wieder auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Das betrifft auch die elektronischen Hilfestellungen: drei Fahrmodi, Kurven-ABS, zehnfach einstellbare Traktionskontrolle, Quickshifter zum Hoch- und Runterschalten, Launch-Kontrolle, Easy-Start-System, Low RPM Assist mit dem die Leerlaufdrehzahl zum ruckfreien Anfahren leicht erhöht wird und ein elektronisch gesteuerter, geschwindigkeitsabhängiger Lenkungsdämpfer.

Genial einfache variable Ventilsteuerung

Insgesamt will Suzuki über 600 Teile an der GSX-R 1000 überarbeitet haben. Für eine füllige Leistungsausbeute über den gesamten Drehzahlbereich entwickelten die Ingenieure eine pfiffige variable Ventilsteuerung. Am Kettenrad der Einlassnockenwelle verstellt ein Fliehkraftmechanismus über zwölf Stahlkugeln die Steuerzeiten drehzahlabhängig.