Vorstellung: Toyota Mirai Concept
Im Vorfeld der Tokio Motor Show hat Toyota den Mirai Concept vorgestellt. Die Studie ist der Ausblick auf die zweite Generation des brennstoffzellenelektrischen Mirai ("Zukunft"), die ab Ende 2020 in den relevanten Märkten Japan, USA und Europa ausgeliefert wird
- Christoph M. Schwarzer
Im Vorfeld der Tokio Motor Show hat Toyota den Mirai Concept vorgestellt. Die Studie ist der Ausblick auf die zweite Generation des brennstoffzellenelektrischen Mirai (Japanisch: Zukunft), die ab Ende 2020 in den relevanten Märkten Japan, USA und Europa ausgeliefert wird. Statt der insgesamt etwa 10.000 Exemplare, die vom Vorgänger seit 2014 in einer erweiterten Handfertigung produziert worden, sollen es beim Mirai II 30.000 Autos pro Jahr sein.
Der Mirai II bricht mit dem provozierenden Manga-Design des aktuellen Toyota Mirai (Test). Stattdessen zeigt Toyota eine elegante und 4,98 Meter lange Limousine, die nun fünf statt wie bisher vier Sitzplätze hat. Yoshikazu Tanaka, Chefingenieur beim japanischen Großkonzern, möchte „dass die Kunden sich für den Mirai entscheiden, weil sie dieses Auto haben wollen und nicht nur, weil es ein Brennstoffzellen-Fahrzeug ist“. Ein Vorhaben, das die gefälligeren Formen erklärt.
Hinterrad- statt Frontantrieb
Der Mirai II basiert auf der Toyota New Global Architecture (TNGA) und soll mit hoher Karosseriesteifigkeit und niedrigem Schwerpunkt ein verbessertes Handling haben. Dazu kommt, dass der Mirai II Hinterrad- statt Frontantrieb haben wird. Toyota verspricht, dass der neue Mirai „leichtfüßig“ durch Kurven fahren soll und auf der Autobahn eine Luxuslimousine mit „Kraft und Sicherheit“ ist.
Neben der Länge (4975 mm) sind die Breite (1885 mm), die Höhe (1470 mm) und der Radstand (2920 mm) bekannt. Der Mirai wird also länger, breiter und flacher, und wegen des um 14 Zentimeter längeren Radstands ist auch mehr Innenraumkomfort zu erwarten.
30 Prozent mehr Reichweite
Ebenfalls gewachsen ist die Reichweite; sie soll um 30 Prozent höher sein, was im Vergleich zu den 500 Kilometern des Vorgängers einen Wert von weit über 650 Kilometern entsprechen würde. Diese Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, weil sie aus dem alten Messzyklus NEFZ stammen und die neue Reichweite der japanischen Interpretation des WTLP entspricht. Dennoch ist davon auszugehen, dass das Fassungsvermögen der Wasserstofftanks auf gut sechs Kilogramm steigt – ähnlich viel wie beim Hyundai Nexo.
Anders als batterieelektrische Autos erzeugen brennstoffzellenelektrische Pkw den Strom für den Elektromotor an Bord. Diese Technik hat eine geringere Energieeffizienz als Akku-Autos, aber eine erheblich höhere Materialeffizienz: So wiegt ein Hyundai Nexo mehr als eine halbe Tonne weniger als die Wettbewerber Mercedes EQC oder Audi e-tron (Test).
Toyota wird die Olympischen Spiele 2020 in Tokio als Bühne für etliche Antriebstechnologien und Fahrzeuge nutzen. Dem Mirai II kommt dabei die Rolle eines hochklassigen Shuttles zu. Um konkurrenzfähig zu werden, muss auch der Preis von bisher knapp 80.000 Euro in Vollausstattung sinken: Branchenkenner gehen von unter 65.000 Euro aus. (fpi)