Vorstellung: VW Tiguan Allspace

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Ein klein wenig spannend macht es VW bei den Benzinern. Der kurze Tiguan hat an der Basis noch die alten 1,4-Liter-TSI. Inzwischen hat diese Maschine aber einen Nachfolger mit 1,5 Litern Hubraum bekommen. Von dem sind bislang zwei geplante Ausbaustufen mit 130 und 150 PS bekannt. Diese Maschine wird, in Vorbereitung auf die Abgasnorm Euro 6c, wohl von Anfang an einen Partikelfilter bekommen, um das Feinstaub-Problem direkteinspritzender Benziner in den Griff zu kriegen.

Der große Tiguan bekommt Benziner mit 150, 180 und 220 PS. Wahrscheinlich wird die Einstiegsmotorisierung auf den neuen Motor umgestellt. Auf dem US-Markt setzt VW auf einen 186-PS-Benziner, den es nur mit Automatik gibt.

Keine Alternativen

Nur bei den beiden 150-PS-Motoren hat der europäische Käufer die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb. In Verbindung mit allen anderen Motoren ist der Allradantrieb serienmäßig. Was bislang vollkommen fehlt, sind Alternativen zu Benzin- und Dieselmotoren. Nicht einmal ein Hybridantrieb scheint derzeit geplant, obwohl er auf dieser Plattform ohne größere Anstrengungen zu machen sein sollte. Vielleicht hat VW aber noch nicht alles verraten. Für einen Neuanfang auf dem für VW schwierigen US-Markt würde er sich jedenfalls gut machen. Sollte nichts in dieser Richtung kommen, wäre das eine arge Enttäuschung.

Teurer als der Skoda? Nicht unbedingt

VW nennt noch keine genauen Preise. Das Basismodell soll bei rund 30.000 Euro liegen, was auf den ersten Blick doch sehr optimistisch wirkt. Schließlich gibt es das im Prinzip baugleiche Modell von Skoda derzeit ab 25.490 Euro. Doch der hat nur 125 PS, der schwächste Tiguan schon 150. Wird der Tscheche vergleichbar motorisiert, sind schon 28.590 Euro fällig. Allerdings hat er dann auch einen Allradantrieb. Einen Kodiaq in der Kombination 150-PS-Benziner, Schaltgetriebe und der Basisausstattung ist derzeit nicht zu haben.

Erfolgsdruck

Und so wird es am Ende unter Umständen so sein wie schon öfter mal: Im Einzelfall kann es sein, dass der VW nicht viel teurer als ein Derivat ist – eben weil der Konzern mit einem geschickten Spiel von möglichen Varianten sich keine allzu harte Konkurrenz ins Haus holen will. In den USA droht die schließlich auch durch den größeren Atlas, der ebenfalls in diesem Jahr zu den dortigen Händlern kommt. In Westeuropa hat der Tiguan Allspace solch einen Gegner vorerst nicht zu fürchten. Doch in den USA lastet auf ihm ein gewaltiger Druck: Werden Allspace und Atlas kein Erfolg, wird Volkswagen sein Ziel, der größte Autohersteller der Welt zu werden, nur schwerlich erreichen können. (mfz)