WLAN-Dialog von Auto zu Auto: Eine Frage der Sicherheit

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Schutz vor Hackern

Roland Rieke vom Fraunhofer SIT und Ludovic Apvrille vom Institut Télécom ParisTech berichteten über ihre Forschungen zu Attacken auf die mit EVITA abgesicherten Fahrzeuge. Während Hackerattacken auf Bremssysteme oder die On-Board-Diagnose eher selten zu erwarten sind, sehen die Forscher Attacken auf eingebaute Geschwindigkeitsbegrenzer oder auf Ampeln (zur Erzwingung der Grünphase) im Kommen. Besonders attraktiv seien Attacken, die auf die Kilometerstände ausgerichtet sind – wenn es zur allgemeinen streckenabhängigen Bemautung von gefahrenen Kilometern kommt. Christophe Geuens von der Fakultät für Recht und IT-Fragen in Leuven gab einen Überblick zu den juristischen Fragen auf europäischer Ebene, die geklärt werden müssen, wenn vernetzte Autos verunfallen. Das kniffligste Problem liegt nach Geuens in der Vereinheitlichung der europäischen Rechtsnormen, wenn in einem Land Fahrzeuge als Konsumgüter für den privaten Verbrauch einer strikten Produkthaftung unterliegen, in anderen Ländern dagegen nicht. Über die europäische Direktive 85/374/EEC wird eine Vereinheitlichung der Produkthaftung angestrebt, unter die auch die intelligenten Fahrzeuge fallen. Zusätzlich müssten die Fahrzeuge in das Frühwarnsystem RAPEX aufgenommen werden, um ein vergleichbares Niveau wie bei den IT-Warnsystemen der jeweiligen CERT zu erhalten. Große Hoffnungen setzt Geuens auf eine künftig standardisierte On-Board-Architektur. Knifflige Fragen des Datenschutzes der autofahrenden Bürger könnten so auf unterster Ebene sehr hardwarenah gelöst werden. (Detlef Borchers) (mfz)