Wertkonservativ

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Dass der Beifahrer trotz überschaubar gebliebener Außendimensionen gemütlicher Platz findet als bisher, wird mit dem Fehlen eines Handschuhfachs erkauft. Da es im Mitteltunnel Ablagen gibt, ist das verschmerzbar. Der Sitzposition mancher Fahrer käme es im Wortsinne entgegen, wäre die Lenksäule auch in der Weite und nicht nur in der Höhe verstellbar. Um die Agilität des Roadsters gegenüber dem schon sehr wendigen Vorgänger noch weiter zu steigern, wurde der 1,5-Liter-Motor gegenüber dem des Vorgängers 13 Millimeter tiefer und um 15 Millimeter nach hinten versetzt. Darüber hinaus bestehen möglichst viele Teile vom Verdeckgestänge bis zu Versteifungen aus Aluminium. Der Mazda MX-5 ist rund 100 Kilogramm leichter als bisher und wiegt knapp eine Tonne. Das ist eine der besten Nachrichten über den neuen MX, denn er ist bereits 1989 als „affordable, lightweight sportscar“ gestartet und sollte diesen Charakter behalten. Der Vorgänger Mk3 war mit seinen 1121 Kilogramm schon knapp davor, das Konzept zu sprengen.

Präzis, agil und doch langstreckentauglich

Die Lenkung ist leichtgängig und sehr präzis, gibt allerdings wenig Rückmeldung über den Zustand des Asphalts. Sobald man ihn um die Kurven hetzt, signalisiert der Fahrer mit feinem Lenkeinschlag, wohin er will und der MX-5 folgt dem Befehl unterstützt vom freudig mitlenkenden Heck. Dosierter Einsatz per Fahrpedal versetzt das Hinterteil des 3,92 Meter langen Japaners in Bewegung, ohne den Fahrer vor unlösbare Probleme zu stellen. Im Gegenteil: der Tanz mit dem MX-5 hat Suchtpotenzial. Trotz des um 1,5 Zentimeter verkürzten Radstandes reagiert der Mazda MX-5 auch bei hohen Geschwindigkeiten und schlechten Straßen nicht nervös. Das Fahrwerk steckt Unebenheiten lässig weg, ist sportlich abgestimmt und dabei so komfortabel, dass man bei Unebenheiten nicht um seine Bandscheiben fürchten muss. Diesen Spagat aus Agilität und Langstreckentauglichkeit haben die Mazda-Entwickler hervorragend gelöst.