Zusammenarbeit von Tesla und Toyota trägt Früchte

Zusammenarbeit von Tesla und Toyota trägt Früchte

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Von
  • Gernot Goppelt

Im Mai hatten Toyota und der Elektroautobauer Tesla bekanntgegeben, gemeinsam Elektroautos für den US-Markt bauen zu wollen. Im Juni war Toyota mit einer Beteiligung von etwa 3 Prozent bei Tesla eingestiegen. Mittlerweile trägt die Zusammenarbeit erste Früchte, wie unter anderem das Wall Street Journal schreibt. Demnach werden bereits in diesem Monat zwei Prototypen ausgeliefert.

Der Toyota RAV könnte einen Antrieb von Tesla Motors bekommen

(Bild: Toyota USA)

Laut Ricardo Reyes, einem Sprecher von Tesla, gibt es nach den verbalen Ankündigungen im Mai mittlerweile einen unterschriebenen Vertrag zur gemeinsamen Entwicklung eines Elektroautos. Dabei werde ein Großserienfahrzeug von Toyota mit einem elektrischen Antrieb von Tesla ausgerüstet. Um welches Fahrzeug es sich handelt, sagte er nicht. Laut anderen Berichten wie dem der Detroit Free Press handelt es sich um die Modelle RAV4 und RX, wie eine "mit der Materie vertraute Person" gesagt hätte. Der erste Prototyp wird laut Reyes derzeit getestet und soll später in diesem Jahr der Öffentlichkeit vorgeführt werden.

Toyota-Präsident Akio Toyoda hatte dem Wall Street Journal vergangene Woche gesagt, dass man die kompakten und kostengünstigen Batterien einsetzen will, die derzeit im Tesla Roadster eingesetzt werden. Die Technik sei faszinierend, weil sie das Potenzial für geringe Produktionkosten und geringe Komplexität habe. Nach Teslas eigenen Angaben besteht der Batteriepack aus 6831 Lithium-Ionen-Zellen, speichert 56 kWh Energie und hat die größte Energiedichte aller derzeit eingesetzten Lösungen.

Erstaunlich ist die Entwicklung trotzdem. Dass der weltgrößte Autobauer nicht dazu in der Lage ist, die Batterietechnik von Tesla selber zu beherrschen, scheint unwahrscheinlich. Hier spielen womöglich ganz andere Hintergründe eine Rolle: Durch Einsatz der Tesla-Technik spart sich Toyota die komplette Entwicklung des Antriebsstrangs und der Batterien, kann also ein bisschen länger abwarten, wie sich der Markt der Elektroautos entwickelt. Zudem kann der Autobauer kurzfristig seinen Ruf aufpolieren, der in den letzten Monaten in den USA schwer angeschlagen war.

Auch Tesla profitiert: Der Autobauer ist knapp bei Kasse, Firmengründer Elon Musk musste vor kurzem angeblich sogar einräumen, dass er fast kein Privatvermögen mehr besitzt. Das Engagement von Toyota kommt ihm sicherlich genauso zupass wie der Börsengang von Tesla. Nach einem Bericht der Wirtschaftswoche bekommt Tesla von Toyota etwa 50 Millionen Dollar. Und die US-Regierung hatte dem Tesla letztes Jahr 425 Millionen Dollar für die Entwicklung des Modelles S und neuer Batterietechnik zur Verfügung gestellt. Wer solche Unterstützung erhält, ist als Partner immer gerne gesehen. (ggo)