Ausgereifte Nachzügler

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Diesen Charakter kann der 2,0-Liter-Benziner nicht bieten, egal ob im XV oder im Impreza. In Verbindung mit der Sechsgang-Handschaltung ist er durchaus zügig unterwegs, aber nicht so bissig, wie es 150 PS vielleicht erwarten lassen. Nochmals einen ganz anderen Charakter erkauft man, wenn man den XV oder Impreza mit CVT bestellt, was beim Impreza übrigens nur in Verbindung mit der gehobenen Ausstattung „Comfort“ möglich ist. Während der bissige Diesel zum Räubern einlädt, präsentiert sich der CVT-Benziner als geschmeidige Komfortlimousine, die eher zum Dahingleiten animiert. Das gilt übrigens auch für den deutlich schwächeren 1,6er, der sich vor allem jenen empfiehlt, die für unter 20.000 Euro einen wintertauglichen Basis-Subaru haben möchten. Sportsgeist ist nicht sein Metier, dafür ist der kleine Boxer ohne Turboaufladung einfach etwas zu schwach auf der Brust. Andererseits: Den Impreza 1.6 als Trend-Version gibt es immerhin für 18.600 Euro und wichtige Ausstattungen wie die Klimaanlage, Sitzheizung oder die Freisprecheinrichtung bietet auch er.

Die Charakterunterschiede werden auch beim Fahrwerk spürbar. Der Impreza gibt sich auch hier verbindlich, rollt etwas weicher ab, schwingt gemächlich und gut kontrolliert nach – eine Abstimmung, die gut mit dem entschleunigenden CVT zusammenpasst. Der XV unterscheidet sich nicht nur durch eine deutlich größere Bodenfreiheit – 220 statt 145 mm – sondern auch durch Räder der Dimension 225/55R17 statt 205/55R16 in den stärkeren Varianten. Offenbar ist die Feder-Dämpfer-Abstimmung darauf getrimmt, den hochbeinigeren XV auch bei schneller Kurvenfahrt in der Geraden zu halten, sodass sich ein deutlich anderer Charakter ergibt: Er federt vergleichsweise trocken, schwingt kürzer nach, wirkt letztlich sportlicher als der Impreza, das passt ins Gesamtbild. Bei der Lenkung nehmen sich die beiden wenig: Sie ist exakt, sauber geführt, etwas leichtgängiger als von deutschen Kompakten gewohnt und vergleichsweise auskunftsfreudig.

Preisboxen

Die Po-Ebene ist nicht das geeignete Umfeld, um Autos einen übermäßig hohen Verbrauch zu entlocken, zumal mehr als 130 km/h in Italien auch auf Autobahnen nicht erlaubt sind. Das dürfte aber auch der Lebensrealität in vielen deutschen Regionen entsprechen. Der Boxer-Diesel – nur im XV und nur als Handschalter zu haben – lässt sich ohne besondere Anstrengungen mit 6,2 Liter Diesel fahren, auch weniger ist möglich. Das schafft der 2,0-Liter Benziner natürlich nicht annähernd. 7,0 Liter Verbrauch erfordern schon etwas Disziplin und günstige Bedingungen, das CVT hilft immerhin dabei, weil es eher dem gemütlichen Cruisen zugetan ist.