Abgasbetrug: Ermittlungen gegen drei frühere Manager von Continental

Um zu klären, ob sie am Abgasbetrug bei VW beteiligt gewesen sein könnten, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Ex-Führungskräfte des Zulieferers Conti.

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(Bild: Continental)

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Von
  • dpa

Vor dem Hintergrund des Abgasbetrugs bei Volkswagen hat die Staatsanwaltschaft Hannover ihre Ermittlungen im Fall des Zulieferers Continental ausgeweitet. Wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Betrug, Untreue sowie einer möglichen vorsätzlichen Aufsichtspflichtverletzung wird gegen drei frühere Conti-Spitzenmanager ermittelt, wie die Justizbehörde gestern mitteilte. Continental kommentierte den Vorgang mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft gab es in der vergangenen Woche Durchsuchungen in der Compliance-Abteilung von Conti sowie in der privaten Wohnung eines Mitarbeiters. Am Mittwoch seien zudem Unterlagen in einer Kanzlei in Frankfurt sichergestellt worden, die Conti mit einer internen Untersuchung beauftragt habe. Die Frage, ob auch Zulieferer von Volkswagen etwas von den Manipulationen an den Dieselmotoren gewusst haben könnten, steht bereits seit Jahren im Raum.

Einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge richten sich die Ermittlungen nun unter anderem gegen den langjährigen Conti-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer, dessen Abgang der Dax-Konzern am Mittwochabend verkündet hatte. Für eine Stellungnahme dazu war Schäfer am Donnerstag zunächst nicht zu erreichen. Continental hatte die Trennung damit begründet, dass im Rahmen der Prüfung einer möglichen Mitverantwortung für das Entstehen für den Abgasbetrug durch illegale Abschalt-Software "Defizite bei der andauernden Aufklärung" zutage getreten seien.

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
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(fpi)