Autozulieferer: Faurecia wird mit Hella zu Forvia und erwartet große Synergien

Der französische Zulieferer Faurecia rechnet nach der Übernahme des Wettbewerbers Hella mit einer noch besseren Profitabilität als bereits vor dem Merger.

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Das Logo des neuen Unternehmens

(Bild: Forvia)

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Von
  • dpa

Bis 2025 sollen 250 Millionen Euro an Kosten eingespart werden, wie das Unternehmen heute mitteilte. Zuvor war das Management von ergebniswirksamen Einsparungen in Höhe von über 200 Millionen Euro jährlich ausgegangen. Beide Unternehmen hätten 200 Maßnahmen identifiziert, erläuterte Faurecia-Chef Patrick Koller auf einer Online-Pressekonferenz. Zu den Synergien werde vor allem der Einkauf beisteuern, aber auch der Vertrieb. So erhalte Hella einen verbesserten Zugang zu japanischen Erstausrüstern.

Zudem will Faurecia nach der Hella-Übernahme profitabler werden. Vom Umsatz sollen 2025 mehr als 8,5 Prozent als Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit-Marge) hängen bleiben, sagte Koller. Die Erlöse sollen auf mehr als 33 Milliarden Euro steigen.

Mit dem Zusammenschluss seien wesentliche Voraussetzungen dafür geschaffen, gemeinsam mit Faurecia zusätzliche Absatzmöglichkeiten zu erschließen und Synergiepotenziale zu realisieren, sagte der scheidende Hella-Chef Rolf Breidenbach. Der Manager wird Mitte des Jahres sein Amt niederlegen. Der Manager und der Gesellschafterausschuss hätten sich einvernehmlich auf das Ende des Geschäftsführervertrags zum 30. Juni geeinigt, hatte Hella bereits am Freitag mitgeteilt. Eine Entscheidung über seine Nachfolge soll zeitnah erfolgen.

Faurecia hatte Ende Januar die Mehrheitsübernahme des MDax-Unternehmens Hella abgeschlossen und hält seitdem 80,6 Prozent. Bei Hella ist auch der aktivistische US-Investor Paul E. Singer über seinen Hedgefonds Elliott Management laut früheren Angaben mit einem Anteil von über zehn Prozent eingestiegen. Hella solle an der Börse notiert bleiben, sagte Koller.

Mit dem Zusammenschluss entsteht der nach eigenen Angaben siebtgrößte Automobilzulieferer der Welt. Sein neuer Name Forvia (aus "for" wie englisch "forward" und "via", dem lateinischen Wort für Straße) stehe dabei "für Bewegung und Agilität, und damit für die Überzeugungen und Handeln mit Blick auf die aktuelle Transformation der Mobilität", wie Faurecia-Chef Patrick Koller sagt. Zu den wichtigsten Wettbewerbern gehören Bosch, zur Zeit der weltgrößte Zulieferer und Continental auf Rang zwei in dieser Branche.

(fpi)