Bundes-Office-Suite: Was openDesk kann

Um deutschen Behörden die digitale Souveränität – ohne Datenabfluss nach Amerika - zurückzugeben, finanziert die Bundesregierung seit 2022 das Projekt openDesk.

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Wie groß das Thema Verwaltungsdigitalisierung geworden ist, zeigte die Berliner Smart Country Convention. Vom 15. bis zum 17. Oktober zog sie laut Veranstalter rund 18 000 Besucher an. Digitale Stadtzwillinge stehen neben eID-basierten Login-Konzepten, es geht um Registermodernisierung und den Breitbandausbau. Gedränge herrscht beim Stand vom Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS). Die öffentliche GmbH präsentiert die Früchte einer zweijährigen Kooperations- und Integrationsanstrengung: Version 1.0 von openDesk, das als quelloffene Kollaborationssuite die proprietäre Software in der deutschen Verwaltung ersetzen und dem Bund damit etwas mehr digitale Souveränität sichern soll – denn bisher hat Microsoft hier den Fuß in der Tür.

Auch wenn die Digitalisierung der deutschen Verwaltung des Öfteren bejammert oder belächelt wird, herrscht kein Mangel an Leuchtturmprojekten. Interessierte könnten zurzeit mehr als 120 moderne Ansätze finden, die die Verwaltung digital verbessern möchten. Die meisten von ihnen versacken aber und schaffen es nie auf die Landes- oder gar Bundesebene – was hauptsächlich an den höchst individuellen Strukturen und speziellen Anforderungen liegt, die die unterschiedlichen Behörden und Länder an ihre Software stellen.

iX-tract
  • Die Arbeitsplatzsuite openDesk erschien Mitte Oktober in Version 1.0 und setzt sich aus unterschiedlichen Modulen wie Nextcloud, OpenProject, XWiki und Jitsi zusammen.
  • Ziel des vom Bund finanzierten Projekts ist eine quelloffene Alternative zu proprietärer Arbeitsplatzsoftware.
  • Als Projekt "Souveräner Arbeitsplatz" trieb das Bundesinnenministerium die Entwicklung unter der Ă„gide des Zentrums fĂĽr Digitale Souveränität voran. Eine Enterprise-Version fĂĽr Unternehmen soll das Projekt langfristig finanziell tragen.
  • Die Software stĂĽtzt sich komplett auf Kubernetes, weswegen das Self-Hosting im eigenen Rechenzentrum anspruchsvoll sein kann. Der Cloud-Provider Stackit liefert die Software as a Service.
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Bei openDesk soll das diesmal anders laufen: Um die Abhängigkeit von Microsoft zu reduzieren, holte das Bundesinnenministerium (BMI) neun Länder – Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und Thüringen – mit ins Boot, die zumindest die Absicht haben, eine souveräne Arbeitsplatzsuite aus Bundeshand einzusetzen. Dann gründete es 2022 das Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS), das als öffentliche GmbH im Auftrag der Bundesregierung die Entwicklung der Software koordinierte. Der Bund unterstützte die Entwicklung bisher mit rund 35 Millionen Euro, strich die Mittel im letzten Haushalt aber drastisch zusammen.

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