E-Auto: Verkehrsminister will schnellen Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur

"Umstieg ist die bessere Lösung" sagt Bundesverkehrsminister Volker Wissing und bekräftigt seinen Willen, die Ladeinfrastruktur beschleunigt ausbauen zu wollen.

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Mehr öffentliche Ladepunkte verspricht der Verkehrsminister.

(Bild: Christoph M. Schwarzer)

Lesezeit: 2 Min.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat sich heute in einem Interview des Morgenmagazins von ARD und ZDF erneut dazu geäußert, welche Ziele aus dem Koalitionsvertrag bezüglich der E-Mobilität ihm besonders am Herzen liegen: "Das Laden muss einfach sein, es muss überall verfügbar sein. Und deshalb brauchen wir eine Ladestruktur, die den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird. Das ist das Wichtigste und daran arbeiten wir."

Gemeint sind die öffentlich zugänglichen Ladepunkte, von denen es in Deutschland laut einer Mitteilung der Bundesnetzagentur vom Dezember vergangenen Jahres 50.901 Stück gibt. Geschätzte 80 Prozent der Ladevorgänge läuft indes an privaten Ladestationen ab, viele davon an den sogenannten Wallboxen.

Laut Auskunft des Wirtschaftsministeriums vom Ende vergangenen Jahres verfügt mehr als die Hälfte aller Gemeinden in Deutschland über gar keine allgemein zugänglichen Ladestationen.

Auf die Frage, wo denn die Menschen auf dem Land ihre E-Autos laden sollen, erwiderte der Minister: "Wir wollen kräftig ausbauen, es muss schneller gehen." Dazu will der Verkehrsminister die Autoindustrie ins Boot holen. "Der Heimatmarkt muss Vorreitermarkt sein. Deshalb bin ich sehr zuversichtlich, dass wir das gemeinsam hinkriegen. Jeder ist in der Verantwortung."

Autos mit Verbrennungsmotor sind für Wissing keine Alternative mehr. Er gibt zu bedenken, dass man auf europäischer Ebene entschieden habe, aus dem Verbrennungsmotor aus- und in die E-Mobilität einzusteigen. Man müsse auch ein klares industriepolitisches Signal senden. "Deswegen bin ich jetzt dafür, dass wir umsetzen und schnell handeln." Selbst den Export fossil angetriebener Autos in Länder mit noch wenig entwickelter Ladeinfrastruktur hält er für überdenkenswert.

Auf die Frage nach einer steuerlichen Entlastung für die teuer werdenden fossilen Kraftstoffe ging der Minister im Interview nicht direkt ein. Er verwies stattdessen auf die Abschaffung der EEG-Umlage, die das Laden von Elektroautos vergünstigen könnte. "Der Umstieg ist die bessere Lösung", sagte er.

(fpi)