Fliegendes Auto wird modernisiert

Terrafugia, Hersteller einer Flug-Fahr-Kombination, hat seinem Gefährt mehr Sicherheit und Effizienz spendiert.

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Terrafugia, Hersteller einer Flug-Fahr-Kombination, hat seinem Gefährt mehr Sicherheit und Effizienz spendiert.

Das US-Unternehmen Terrafugia hat das Design seines Flugautos namens "Transition" vor dem Markteintritt noch einmal überarbeitet. Das ab 2011 erhältliche Vehikel gilt als eines der bislang vielversprechendsten Kombinationen aus Straßenfahrzeug und Miniflugzeug. In seiner neuen Version wird das Flugauto über eine verstärkte Knautschzone und eine Sicherheitsfahrgastzelle verfügen. Außerdem wurde das Cockpit um einen Touchscreen erweitert und an der Effizienz gearbeitet.

Die US-Luftfahrtbehörde hat das Zusatzgewicht von 50 Kilogramm, das die Terrafugia-Entwickler – fünf ehemaligen MIT-Studenten – mit dem Umbau draufgepackt haben, bereits zugelassen – ohne dass der "Transition" die für eine breite Marktannahme so wichtige Klassifikation als leichtes Sportflugzeug verliert. In der Luft erreicht das fliegende Auto eine Geschwindigkeit von 185 km/h und hat eine Reichweite von durchaus stattlichen 780 Kilometern. Der Verbrauch auf der Straße liegt bei moderaten 6,7 Litern auf 100 Kilometern, die allein aufgrund des Windwiderstandes, den die eingeklappten Tragflächen provozieren, bemerkenswert sind.

Zum Abheben kann der Pilot allerdings nicht einfach von der Autobahn starten, sondern muss zunächst auf einen zugelassenen Flughafen fahren, wo er dann die Flügel des Wagens entfalten kann. Terrafugia betont, der "Transition" solle kein Auto ersetzen, dafür aber vielleicht so manches Flugzeug. Ein Terrafugia-Sprecher meldet bereits 80 Vorbestellungen für den Wagen, der knapp 200.000 Dollar kosten soll. Mit mindestens 16 Millionen Euro Umsatz rechnet das Start-up im ersten Produktionsjahr. Terrafugia, was soviel wie "Flucht vom Land" bedeutet, will nach der ersten Verkaufsrunde einen breiteren Markt ansprechen. Da der Transition normales Benzin schluckt, ist zumindest der Betrieb unkompliziert.

Das Interesse an neuen Flug-Fahr-Kombinationen ist indes nicht nur bei Amateurpiloten und Geschäftsleuten groß. Die US-Militärforschungsbehörde DARPA, angesiedelt beim Pentagon, will die Idee eines Luft-Straßen-Kombis schon seit längerem für Armeeanwendungen serienreif machen. Das Projekt mit dem Namen "Transformer", kurz "TX", soll ein Auto hervorbringen, das Soldaten jederzeit Mobilität garantiert – egal auf welchem Gelände, nötigenfalls eben auch per flottem Senkrechtstart in der Luft. "Persönliche TX-Fahrzeuge könnten dann beispielsweise eingesetzt werden, um abgestürzte Piloten aus gefährlichem Gelände zu holen", heißt es in der Ausschreibung.

Der TX soll so einfach zu nutzen sein, dass ein ganz normaler Soldat ihn fahren beziehungsweise fliegen kann. Die Antriebsart steht den Entwicklern, die die DARPA in diesem Jahr bereits zu Workshops eingeladen hat, frei – denkbar sind sowohl Hubschrauber-ähnliche Rotoren als auch Propeller und kleine Jet-Triebwerke oder eben ganz neue Auftriebstechniken. "Straßen sollen für kleine Einheiten künftig irrelevant werden. Sie können dann über Hindernisse oder schweres Gelände fliegen, jeden Hinterhalt und jeden Angriff durch improvisierte Sprengfallen umgehen", so die DARPA Eingesetzt werden soll der TX sowohl für Spähmissionen, als auch zum Personaltransport und für Logistikeinsätze. (bsc)