"Jedes Jahr Wachstum"

Seite 2: "Jedes Jahr Wachstum"

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TR: Wenn Sie zurückblicken, war es dann nicht schwer, alle davon zu überzeugen, dass das E-Book doch Zukunft hat?

Guggemos: Anfangs, 2001, 2002, war es schwer, auch weil das Thema noch weitgehend unbekannt war. Jetzt ist es, würde ich fast sagen, ein Selbstläufer. Auch das ist wieder jenseits der Öffentlichkeit geschehen, nämlich dass alle großen Verlagshäuser jetzt schon fertig beziehungsweise dabei sind, ihre Titel elektronisch vorzuhalten und auch ganze Vollsortimente zur Verfügung zu stellen.

Sie haben ja eben den Springer-Verlag angesprochen. Das ist ein Verlag, der all seine Titel als E-Book zur Verfügung stellt – ohne Ausnahme, und auch alle Neuerscheinungen. So verhält es sich mit allen renommierten Verlagen. Aufklärungsarbeit ist somit gar nicht mehr nötig. Das dreht sich bisweilen sogar um. Es kommt oftmals vor, dass man auf uns zu kommt und fragt, ob man diese Titel nicht auch bei uns einstellen könnte.

TR: Stellt sich noch die Frage, wie in Zukunft mit dem vom Nutzer ungeliebten Digital Rights Management verfahren wird.

Guggemos: Ich denke, dass die Entwicklung von den harten DRM-Verfahren in den kommenden fünf Jahren weggehen wird. Das liegt aber im Wesentlichen daran, wie sich die Verlage diesem Medium nähern. Sie müssen die Ängste, die da sind, überwinden. Ich glaube ohnehin nicht, dass die Gefahr in dem Bereich, in dem wir tätig sind, sonderlich groß ist, also dass mit dem Stoff Missbrauch betrieben wird.

TR: Zudem wird vermehrt "Search Inside", also die direkte Suche in Buchinhalten, angeboten und genutzt – sei es über Amazon oder über Google. Was halten Sie von dieser Entwicklung?

Guggemos: Search Inside-Funktionen bieten wir bereits an, seit es uns gibt, seit 2001. Es war eigentlich ein Anfangsfeature unserer Shops. Mittlerweile ist es ein Standard, der kaum noch wegzudenken ist. (bsc)