Kernel-Log: Erste Vorabversion von Linux 3.1

Seite 2: Versionsstatus, Staccato

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Bereits vor einigen Tagen hat Andi Kleen den Longterm-Kernel 2.6.35.14 veröffentlicht. Wenig später folgte Greg Kroah-Hartman mit dem Stable-Kernel 2.6.39.4 und erklärte bei der Freigabe, dies werde die letzte Version auf Basis von Linux 2.6.39 sein; alle Anwender sollten auf Linux 3.0 wechseln. Auf die Frage, ob 2.6.39 ein Longterm-Kernel werde, antwortete Kroah-Hartman, es gäbe keine solchen Pläne. Er sehe auch keine Gründe, warum gerade 2.6.39 zu einem Longterm-Kernel werden solle, schließlich habe der Versionssprung auf 3.0 keine konzeptionell anderen Änderungen gebracht als 2.6.39 zuvor.

Zum Ende der ersten Augustwoche folgte mit Linux 3.0.1 der ersten Stable-Kernel auf Basis von Linux 3.0. Er bringt rund hundert Änderungen; die Freigabe-Mail enthielt die übliche Aufforderung, die zum Wechsel auf die neue Version drängt, ohne Gründe dafür zu erläutern. In Kürze sollten die Longterm-Kernel 2.6.32.44 und 2.6.33.17 erscheinen.

Kernel

  • Die Entwickler der Echtzeit-Erweiterungen für Linux arbeiten weiter an der Stabilisierung ihrer Realtime/RT-Patches für Linux 3.0; mit der siebten Version kehrte kürzlich die Unterstützung für Highmen auf i386/x86-32-Prozessoren zurück, die achte brachte einige Korrekturen.
  • GlusterFS-Entwickler Jeff Darcy zählt in seinem Blog einige Posix-Funktionen auf, die FUSE (File System in Userspace) nicht unterstützt.
  • Stephen Rothwell hat den Git-Zweig von Linux-Next umorganisiert, wodurch dieser nur mehr die Versionen aus den der letzten drei Monate enthält; ältere finden sich von nun an im Zweig "linux-next-history".
  • Mit dem Versionssprung auf Linux 3.0 schien es, als würde es den Kernel 2.6.40 nicht geben; Anwender von Fedora 15 erhalten aber seit einigen Tagen einen solchen im Rahmen der regulären Aktualisierungen angeliefert. Bei diesem Kernel handelt es sich um Linux 3.0, dem die Fedora-Entwickler allerdings die Version 2.6.40 gaben – das soll Probleme mit Programmen vermeiden, die eine führende "3" in der Versionsnummer verwirrt.
  • Luis R. Rodriguez hat "Compat-Wireless for Linux 3.0" veröffentlicht, mit dem sich die WLAN-Treiber von Linux 3.0 unter älteren Kernel-Versionen nutzen lassen.

Unterstützung für Grafikhardware

  • Keith Packard hat die zweite Vorabversion des X-Server 1.11 von X.org freigegeben; die finale Version ist für den 19. August geplant.
  • Rudolf Polzer hat die Verfügbarkeit von S2TC (Super Simple Texture Compression) bekannt gegeben. Es kann als Ersatz für die Bibliothek libtxc_dxtn dienen, die Unterstützung für den Textur-Kompressionsalgorithmus S3TC bietet. Die Bibliothek liefern viele Distribution nicht mit, weil sie wahrscheinlich Patente verletzen; S2TC umgeht das Problem, indem es bestimmte S3TC-Funktionen nicht implementiert oder anders umsetzt, was jedoch zu einer schlechteren Bildqualität führt.
  • AMD hat kürzlich Version 11.7 seiner proprietären Linux-Grafiktreiber zum Download freigegeben.