Kernel-Log: Intel-Grafiktreiber und Util-Linux aktualisiert

Seite 3: Kernel-Log-Staccato

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Kernel

  • Christoph Hellwig erwähnt im "XFS status update for January 2012", Linux 3.2 enthalte einige Verbesserungen, die das Entfernen von Dateien mit Attributen beschleunigen, die in externen Blocks liegen.
  • Greg Kroah-Hartman, der seit Anfang des Monats bei der Linux Foundation als Fellow tätig ist, erläutert in einem Blog-Eintrag einige Aufgaben, um die er sich nun im Rahmen seiner Arbeit und anderweitig kümmert.
  • Luis Rodriguez hat Dokumentation für das Compat-Framework veröffentlicht, mit dessen Hilfe er die Compat-Wireless genannten Software-Archive erstellt, mit denen sich die WLAN-Treiber aktueller Linux-Kernel für ältere Kernel übersetzen lassen.

Unterstützung für Grafikhardware

  • Die Entwickler des proprietären AMD-Grafiktreibers wollen sich der Probleme annehmen, die Kwin zeigt, wenn man den von KDE verwendeten Compositing Window Manager mit OpenGL-2-Untersützung verwendet. Das geht aus einem Kommentar eines AMD-Entwickler zu einem Eintrag im inoffiziellen Bug-Tracking-System des Fglrx/Catalyst-Treibers hervor, in dem ein Anwender darauf hinwies, dass die Kwin-Enwtickler möglicherweise mittelfristig die OpenGL-1.x-Unterstützung entfernen, die Kwin bei AMDs Treiber bislang bevorzugt.
  • Dave Airlie arbeitet an einem DRM/KMS-Treiber für die Technik DisplayLink zum Ansteuern von USB-Bildschirmen. Zudem hat Airlie die erste Version des Treibers xf86-video-modesetting veröffentlicht und weniger später die Version 0.2.0 nachgelegt. Dieser Treiber für den X-Server von X.org ist nicht für einen bestimmten Grafikchip geschrieben, sondern arbeitet mit beliebigen KMS-Treibern im Kernel zusammen, die sich um die Bildausgabe und das Einstellen der Bildschirmauflösung kümmern müssen – letztlich ähnelt der Ansatz dem Fbdev-Treiber, der die Hauptarbeit den Framebuffer-Treibern des Kernels überließ. Der Modesetting-Treiber bietet keine Beschleunigungsfunktionen jenseits von Shadowfb. Er sollte sich beispielsweise mit dem KMS-Treiber für Intels GMA500-Grafikkern nutzen lassen, der mit Linux 3.3 den Staging-Zweig verlässt.
  • Laurent Pinchart hat Notizen einiger Diskussionen veröffentlicht, die einige Entwickler kürzlich auf dem "Kernel Display and Video API Consolidation mini-summit" im Rahmen der Embedded Linux Conference 2012geführt haben. Demnach wollen die Entwickler unter anderem darauf hinarbeiten, die Funktionen zum Ansteuern eines Grafikkerns von jenen zu trennen, die sich um Aufgaben wie das Ansteuern und Einstellen des Bildschirms kümmern.

Kernel-Umland ("Plumbing layer"), Userland-Treiber, Entwicklertools, ...

  • Die Entwickler des Gphoto-Projekts haben die Version 2.4.13 der Bibliothek libgphoto2 freigegeben, auf die viele Programme zurückgreifen, um mit Hilfe von PTP oder MTP auf Digitalkameras oder Multimedia-Player zuzugreifen.
  • In seinem Bestreben, auf die Probleme von Bufferbloat hinzuweisen, hat Jim Gettys einige Hinweise gesammelt, wie man prüft, ob und wie stark sich Bufferbloat bei der eigenen Netzanbindung zeigt.
  • Theodore 'tytso' Tso hat die Version 1.42.1 der Ext-Dateisystemwerkzeuge e2fsprogs freigegeben; sie soll unter anderem den Speicherverbrauch beim Anlegen oder Prüfen sehr großer Dateisysteme erheblich reduzieren.
  • Das kürzlich veröffentlichte lsscsi 0.26 bringt Funktionen, um den WWN (World Wide Name) von Datenträgern anzuzeigen, der insbesondere bei Fibre-Channel- und SAS-Hardware zur Datenträger-Identifikation zum Einsatz kommt.

LKML-Diskussionen

  • Auf der LKML ist mal wieder der Vorschlag aufgekommen, die zum Kernel gehörenden Treiber in den Userspace zu verlagern. Einige der langjährigen Kernel-Entwickler wie Mauro Carvalho Chehab (1, 2), Theodore 'tytso' Tso (1, 2) und insbesondere Greg Kroah-Hartman (Sub-Thread) haben in Beiträgen zu der noch laufenden Diskussion erläutert, warum das ihrer Meinung nach keine gute Idee sei. Sie führen unter anderem an, ein Verschieben des Codes würde manche Probleme nur verlagern; die Qualitätssicherung sei zudem schwieriger und die Performance mancher Treibern schlechter. Die Kernel-Entwickler führten auch an, es sei ein Vorteil, Treiber und die von ihnen genutzten Infrastruktur in einem Rutsch an neue Umgebungsparameter anpassen zu können, wenn das nötig ist.
  • Tejun Heo hat einige Überlegungen zu einer Umarbeitung der Control Groups (Cgroups) zur Diskussion gestellt; Letztere sind bei einigen Kernel-Entwickler alles andere als beliebt, werden aber mittlerweile bei einigen Linux-Distributionen standardmäßig verwendet.

Weitere Hintergründe und Informationen rund um Entwicklungen im Linux-Kernel und dessen Umfeld finden sich in den vorangegangenen Kernel-Logs auf heise open und in c't. Neue Ausgaben des Kernel-Logs werden auf den Identi.ca- und Twitter-Konten "@kernellog" erwähnt; die englischen, bei den Kollegen von "The H" erscheinenden Übersetzungen auf den Identi.ca- und Twitter-Konten "@kernellog2". Gelegentlich zwitschert der Autor des Kernel-Logs unabhängig davon über einige Kernel-Log-Themen bei Identi.ca und Twitter als "@kernellogauthor". (thl). (thl)