Schule, berufliches Wissen, Hobbys: Zehn Apps, die schlauer machen

Seite 2: Lern-Apps für Berufswelt und Hobbys

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"Man müsste mehr lesen": Aus diesem Gedanken hat Blinkist ein florierendes Geschäft aufgebaut. Das Portal fasst Sachbücher zusammen – und verspricht, die wichtigsten Kernaussagen in 15 bis 25 Minuten langen Audiobeiträgen wiedergeben zu können. Nutzer können aus aktuell über 6.500 Titeln wählen, viele davon stammen aus den Bereichen Selbstoptimierung oder Management. Aber auch die Biografie von Prinz Harry kann man sich anhören. Pro Monat kostet der Zugang zu der Datenbank regulär 13 Euro, im Jahresabo zahlt man die Hälfte. Einige Autoren kritisieren, dass die App das Zitatrecht sehr großzügig auslegt, sodass Menschen nicht mehr die eigentlichen Bücher kaufen. Blinkist wirbt hingegen damit, Nutzer neugierig auf einzelne Titel zu machen und die Leselust insgesamt zu wecken. Im Mai wurde das Berliner Start-up von dem australischen Weiterbildungsanbieter Go1 übernommen.

Alternativen: Readitfor.me ist ein US-Äquivalent zum in Deutschland gegründeten Blinkist – die Buchzusammenfassung wird hier mit Video-Präsentationen ergänzt, im Fokus stehen Texte aus der Wirtschaftswelt.

Unter der Überschrift "Massive Open Online Courses" (MOOC) bereiten Hochschulen und Bildungsanbieter ihre Inhalte digital auf. Häufig geschieht das durch eine Mischung aus Vorlesungsvideos, Zwischentests und eigenen Abschlussprojekten – oft ergänzt durch Chatgruppen mit Dozenten und anderen Teilnehmern. Coursera gilt als einer der größten Anbieter weltweit, offiziell sind hier über 5400 Kurse gelistet. Zu den beliebtesten Angeboten gehören Fortbildungen zu Google-Anwendungen und andere IT-Kurse, es finden sich aber auch Literatur- oder Biologie-Seminare. Aus Deutschland sind beispielsweise die TU München oder das Karlsruhe Institut für Technologie vertreten. Die Spanne reicht von der kostenfreien Mini-Fortbildung bis zum komplett digitalen Bachelor- oder Master-Studium. Die kosten dann bei den Unis aus Großbritannien oder den USA schnell mehrere zehntausend Euro. Bezahlt wird meist entweder pro Modul oder pro erworbenem Bildungs-Credit.

Alternativen: EdX (dort finden sich die Kurse der US-Elite-Uni Harvard) oder Udemy sind alternative Plattformen, auf dem Mooc-Hub sind kostenlose Angebote deutscher Hochschulen gebündelt.

Das Start-up richtet sich im ersten Schritt an Unternehmen, die eine digitale Weiterbildung für ihre Mitarbeiter suchen. Die Nutzer können dann zum einen aus einem breiten Kurskatalog wählen: IT-Berater sprechen über den richtigen Umgang mit Slack oder Microsoft-Tools, Anwälte über die Datenschutzgrundverordnung und ihre Tücken – und Oliver Kahn berichtet von seinem "Way to Success". Zum anderen lassen sich auf der Plattform unternehmensspezifische Kurse produzieren, beispielsweise zum Arbeitsschutz, zu neuen Produkten oder zur IT-Sicherheit. Aus diesem Angebot können die Unternehmen eigene Lernpfade samt Multiple-Choice-Tests zusammenstellen, die Mitarbeiter freiwillig oder zwingend durchlaufen.

Alternativen: Keelearning baut gerade eine ähnliche Plattform für kleine und mittelständische Unternehmen auf. Für einzelne Berufe entstehen eigenständige Portale: Medudy digitalisiert die Pflicht-Fortbildungen für Ärzte, Fobizz bietet Online-Fortbildungen für Lehrkräfte, Twentyoneskills richtet sich an Wissenschaftler und Hochschulpersonal.

Auch die gute alte VHS-Welt ist in der digitalen Zeit angekommen. Auf dem gemeinsamen Portal der gemeinnützigen Weiterbildungseinrichtungen lässt sich nach Kursen suchen, die "nur online" stattfinden. Die Spanne reicht von Rechnungslegung bis Fußmassagen, von Sprachkursen bis Haussanierungs-Workshops. Veranstalter sind Dozierende quer durch die Republik, als Klassenzimmer dient in der Regel ein Zoom-Raum.

Alternativen: Die Plattform Edukatico bündelt Digital-Kurse aus allen möglichen Anwendungsbereichen, etwa in den Bereichen Sport ("Klettern mit 360°-Videos") oder Freizeit ("Zaubertricks vom Profi lernen").

Heute Pflanzenbilder, morgen der Stil von Banksy, übermorgen Spachteltechnik: Wer am liebsten in den eigenen vier Wänden seine Kunstfertigkeiten ausbauen will, kann an Live-Online-Malkursen teilnehmen. Die Instruktionen kommen via Live-Video, das benötigte Material kann man sich – gegen Zusatzkosten – zuvor nach Hause schicken lassen. Entstanden sind diese Digital-Sessions während der Corona-Pandemie, angeboten und gebucht werden sie bis heute.

Alternativen: The Floox bietet Mal- und Schmuckkurse an, die zeitunabhängig absolviert werden können. Der Zugangscode zum Video-Kurs sowie Pinsel, Farben und Papier kommen per Post.

(grh)