Schule, berufliches Wissen, Hobbys: Zehn Apps, die schlauer machen

Digitales Lernen ist in allen Formen und für nahezu alle denkbaren Themen verfügbar. Tipps für eine lebenslange Lernreise.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 5 Kommentare lesen

Zahlreiche Lern-Apps erleichtern es, vom heimischen Schreibtisch aus zu studieren.

(Bild: GoStudent)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Manuel Heckel
Inhaltsverzeichnis

Lesenlernen mit Anton, eine digitale Lösung für das Berichtsheft für Auszubildende oder einfach in der Freizeit per Live-Video die eigenen Kunstfertigkeiten ausbauen – die Bandbreite an Apps fürs Lernen und Weiterbilden im Beruflichen wie im Privaten ist groß. Einen Überblick über das Angebot gibt es in dieser Sammlung, geordnet nach den Bereichen Schule, Ausbildung und Studium, Weiterbildung und Hobby.

Niki hilft bei den ersten Englischversuchen, Robin bei "Zahlen und Mengen" – und Luka bei "logischem Denken und Coding". Die bunt gestalteten Spielfiguren, ein bisschen bunter und größer als Playmobilmännchen, kommen mit einer App und einem Tabletstift. Sie schalten jeweils unterschiedliche Lernspiele frei, die von Logopäden und Pädagogen entwickelt wurden. Die Übungen richten sich vor allem an Kinder zwischen vier und acht Jahren. Das Starterset kostet knapp 45 Euro, jede weitere Figur dann etwa 25 Euro. Im Frühjahr schloss das Start-up eine 10,5-Millionen-Euro-Finanzierung ab, kurz danach holte Edurino den dritten Platz beim Wettbewerb "Digital-Start-up des Jahres" des Bundeswirtschaftsministeriums.

Alternativen: Die App "Der Löwe" konzentriert sich auf Lese- und Schreibübungen für kleine Kinder. Bei "Die Maus" führt die orangefarbene Fernsehfigur des Westdeutschen Rundfunks durch Wissenswelten.

Die Portion Spaghetti gehört zum "lunch", der Sonnenuntergang wohl zum "afternoon". In schlichter Optik lenkt die Anton-App Schüler durch kleine Schulaufgaben. Als die Schulen während der Corona-Pandemie geschlossen waren, stiegen die Nutzerzahlen stark an. Auch heute noch finden sich begeisterte Kommentare und gute Bewertungen in den App-Stores von Apple und Google. Nach eigenen Angaben stehen für Schüler aller Klassenstufen, mit Schwerpunkt auf den jüngeren Jahrgängen, über 100.000 Übungen in nahezu allen Fächern digital und kostenlos parat. Bei der Anmeldung können Schüler ihre Bildungsstätte auswählen – und sehen direkt, wie viele andere Nutzerinnen und Nutzer diese Schule bereits als ihre Heimat ausgewählt haben. Für erfolgreich absolvierte Aufgaben gibt es viel Lob ("Brillant, du hast voll abgerockt!") und Sterne, mit denen kleine Spiele freigeschaltet werden können.

Alternativen: StudySmarter bietet zusätzlich die Möglichkeit, eigene Lernmaterialien zu den gewählten Fächern zu erstellen. Simpleclub wirbt damit, dass es von zwei Millionen Schülern pro Monat genutzt wird, bei Sofatutor sollen es 1,2 Millionen Nutzer sein.

Per Videotelefonat zur besseren Note: Für insgesamt 28 Schulfächer vermittelt das Start-up Nachhilfelehrer. Besonders beliebt sind Mathe, Deutsch und Englisch. Der Einzelunterricht zu je 50 Minuten findet virtuell statt, in der App können die Dozenten zum Videocall auch noch digitale Tafeln dazuschalten. Der Anbieter wirbt damit, über 23 000 freiberufliche Lehrende auf der Plattform zu versammeln. Das soll das Finden eines passenden Dozenten erleichtern. Je nach gebuchtem Paket kosten die Nachhilfestunden etwa 30 Euro pro Einheit. Das ist deutlich mehr, als privat gebuchte Lehrer in der Regel kosten, aber in etwa die Summe, die professionelle Nachhilfeinstitute aufrufen. Den deutschen Präsenz-Platzhirsch Studienkreis hat das in Wien gegründete Start-up im vergangenen Jahr übernommen.

Alternativen: Talentify.me verbindet Schüler untereinander, ist in Deutschland aber noch nicht weit verbreitet. Easy-Tutor arbeitet nach demselben Prinzip wie GoStudent.

Wochenberichte, Statistiken über erledigte Aufgaben, Erinnerungen für anstehende Termine: Die "Azubi-App" soll das ungeliebte analoge Berichtsheft von Auszubildenden ersetzen. Die grundsätzliche Nutzung ist kostenlos – die Macher setzen jedoch darauf, dass die Ausbildungsbetriebe für einige Extrafunktionen des Programms zahlen. Das Start-up hat mit einzelnen Gewerken zudem spezielle Lösungen aufgesetzt, etwa mit dem Konditoren-, Fleischer- oder Elektrohandwerk.

Alternativen: Die "Berichtshefts-App", das "Digitale Berichtsheft", oder die "Friseur Berichtsheft App" sind ähnliche Produkte von anderen Softwareherstellern.

Dieser Text stammt aus MIT Technology Review 6/2023

ChatGPT und Co. stellen infrage, inwiefern die klassische Wissensvermittlung im Klassenzimmer noch sinnvoll ist, wenn eine KI in Zukunft nahezu alles Wissen der Welt innerhalb von Sekunden in geforderter Form liefert. Wie kann Schule darauf reagieren? Dieser Frage geht die neue Ausgabe von MIT Technology Review nach. Highlights aus dem Heft:

An vielen Hochschulen existieren Gruppen von Freiwilligen, die populäre Vorlesungen zusammenfassen und die Skripte verkaufen. StudyManiac bietet die digitale Variante – die Pakete bestehen aus Foliensätzen, Mitschriften und Lernvideos. Geht es dem Semester-Ende entgegen, können sich Nutzer in Probeklausuren testen. Die Materialien werden in der Regel von Studierenden vor Ort erstellt, die sich damit etwas dazuverdienen. Preislich liegen die Pakete in der Regel zwischen 10 und 20 Euro pro Modul. Gestartet sind die Gründer in Münster – für Studiengänge an den dortigen Hochschulen liegen bereits einige Skripte bereit. An anderen Unis in Deutschland geht es gerade erst los.

Alternativen: Studydrive bietet eine größere Materialauswahl, allerdings handelt es sich eher um eine Art durchsuchbares Forum. Auch hier werden überwiegend private Mitschriften von Studierenden hochgeladen.