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Technology Review 5/21 ist da: Wie wird Europa technologisch souverän?

KI, Raumfahrt, Quantentechnologie: Der Wettbewerb um Zukunftstechnologien hat sich in den vergangenen Jahren zugespitzt. Welche Rolle kann Europa spielen?

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Inhaltsverzeichnis

Technologie ist eine politische Kampfzone. Denn wer wichtige Schlüsseltechnologien entwickelt und beherrscht, wird enormen Einfluss auf die Gestaltung unserer zukünftigen Gesellschaft haben. Deshalb ringen die USA und China erbittert um die Vormachtstellung. Wie kann sich Europa in diesem Kampf behaupten und technologische Souveränität erlangen?

Das ist eine komplexe Frage, denn technologisch souverän zu sein, kann nicht heißen, sich komplett abzuschotten. In einem globalisierten Forschungs- und Wirtschaftssystem ist das kaum möglich und angesichts der globalen Herausforderung des Klimawandels nicht opportun. Der Umkehrschluss ist aber ebenso wenig sinnvoll: Spitzenforschung und die Entwicklung wichtiger Technologien anderen zu überlassen in der Hoffnung, von deren Fortschritten zu profitieren.

In unserem Schwerpunkt gehen wir deshalb der Frage nach, wie eine technologische Souveränität Europas überhaupt aussehen kann. In der Titelgeschichte zeigt unsere Autorin Katja Scherer die vielen Facetten dieser Fragestellung auf. In vier dedizierten Analysen zu den Schlüsseltechnologien KI, Raumfahrt, Quantentechnologie und Biotech erklären wie zudem, wie die Souveränitätsbestrebungen in einzelnen Schlüsseltechnologien aussehen.

Technologie allein reicht aber nicht, um eines der drängendsten Probleme unserer Zeit zu adressieren: soziale Ungleichheit. Denn Fortschritt ist häufig eine Sache von städtischen Ballungsgebieten. In ländlichen Regionen kommt er nur selten an, wie wir in einer Reportage aus der amerikanischen Kleinstadt Bryan zeigen. Warum ist das so und welche Entwicklungen sind dafür verantwortlich?

Auch in Deutschland ist ein Stadt-Land-Gefälle zu beobachten. Einige Akteure geben sich damit aber nicht zufrieden und versuchen, qualifizierte Städter aufs Land zu locken. Unsere Autorin Katharina Heckendorf hat zwei Projekte besucht und berichtet von den Vorhaben und den Leuten, die dahinterstecken.

Optische Chips versprechen deutlich schnellere Berechnungen auf Basis von Licht statt Elektronen. Klingt nach Zukunftsmusik? Lightmatter, ein am MIT gegründetes Startup, will seinen Chip noch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Die neue Hardware sei nötig, um die komplexer werdenden Berechnungen von neuronalen Netzen performant durchzuführen zu können. Was ist dran an der Technologie? Wie vielversprechend ist sie für den praktischen Einsatz? Und welche anderen Ansätze gibt es, Chips auf Basis von Licht-Technologie zu bauen?

Optische Chips können die Hardware für immer leistungsfähigere KI-Systeme liefern. Dafür braucht es aber auch neue Ansätze maschinellen Lernens. Einer der großen KI-Pioniere Geoffrey Hinton arbeitet genau daran – und zwar an einem neuen imaginären System namens GLOM. Hinton sieht das Konzept als eine Möglichkeit, die menschliche Wahrnehmung in einer Maschine zu modellieren – was einen neuen Weg bieten würde, visuelle Informationen in einem neuronalen Netzwerk zu verarbeiten und darzustellen. Das wäre ein Meilenstein für die Weiterentwicklung maschineller Intelligenz. Was steckt dahinter?

TR 5/2021

Beton ist nach Wasser der am meisten von Menschen benutzte Stoff überhaupt. Er besteht in erster Linie aus Kies und Sand, die von Zement zusammengehalten werden. Allein dessen Herstellung ist für satte sechs bis zehn Prozent des weltweiten CO2 -Ausstoßes verantwortlich. Ihn zu senken ist kompliziert, aber durchaus möglich. Wie das geht, zeigt unser Redakteur Gregor Honsel in einer umfangreichen Recherche.

Ebenso umfangreich fällt die Recherche unsere Redakteurin Jo Schilling zu mRNA aus. Die Corona-Impfstoffe haben RNA zwar berühmt gemacht. Die Boten der DNA können aber so viel mehr: Sie sind die große Hoffnung für die Behandlung von genetischen Erkrankungen. Auch bei der Diagnose von Viren oder der Erforschung von Krankheiten wie Krebs können sie ihr Potenzial entfalten. Wie genau, können Sie in der aktuellen MIT Technology Review nachlesen.

(bsc)