Topologische Qubits: Was bei Microsofts "Durchbruch" alles falsch lief
Das Unternehmen behauptet, topologische Qubits entwickelt zu haben. Forscher zweifeln das an, denn tatsächlich war dies nicht Microsofts erste Verfehlung.
(Bild: John Brecher for Microsoft)
Microsoft ist fĂĽr vieles bekannt: Karl Klammer, Windows Vista und den Blue Screen of Death. Dasselbe Unternehmen behauptet nun, einen neuen Materiezustand entdeckt und das Quantencomputing revolutioniert zu haben. "Wir sind einen Schritt zurĂĽckgetreten und haben gesagt: 'Okay, lasst uns den Transistor des Quantenzeitalters entwickeln.' Und hier sind wir nun", beschreibt Chetan Nayak, Leiter von Microsofts Quantencomputing-Programm, den Prozess wenig bescheiden im Microsoft Newsblog.
Anlass für diese Verlautbarung war der Quantenchip Majorana 1, der erste von Microsoft Azure Quantum. Er soll gleichzeitig der erste Quantenchip der Welt sein, der mit sogenannten Majorana-Qubits arbeitet. Diese sollen robuster sein als alle anderen Architekturen und wurden zwar in der Theorie bereits vor 90 Jahren vorhergesagt, doch experimentell beobachten konnte sie bisher niemand. Sollte dieser Nachweis gelingen, wäre das tatsächlich ein Meilenstein für das Quantencomputing.
- Microsofts Quantenabteilung hat kĂĽrzlich ihren ersten Quantenchip mit dem Namen Majorana 1 vorgestellt. Das Unternehmen behauptet, darin topologische Qubits erzeugt zu haben und zu kontrollieren.
- Bisher konnte noch kein Experiment die Existenz topologischer Qubits beweisen. Auch Microsofts zugehörige Publikation liefert dafür keinen Beweis.
- In der Vergangenheit ist Microsoft mit diversen Verfehlungen in seiner Quantenforschung aufgefallen, etwa zurückgezogenen Publikationen und nicht verlässlichen Aussagen.
Doch dass Microsoft das gelungen ist, bezweifeln Forscherkollegen. Nicht nur fehlen jegliche Beweise fĂĽr die Behauptung, sondern auch die Vorgeschichte von Microsofts Quantenabteilung gibt allerlei Grund zur Skepsis.
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