Umfrage: Auto wird weiterhin mehr genutzt als vor der Pandemie

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie nutzen Menschen in Deutschland weniger den ÖPNV und mehr das Auto. Die Tendenz hat sich laut DLR-Umfrage gehalten.

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Wer allein im Auto unterwegs ist, muss solche Verhaltenshinweise wie hier von der Bremer Straßenbahn AG nicht beachten.

(Bild: BSAG)

Lesezeit: 3 Min.

Die Menschen in Deutschland nutzen derzeit das Auto mehr als in der Zeit vor der Pandemie. Damit hält sich laut einer jüngsten Umfrage des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) ein Trend, der sich schon vor gut einem Jahr abgezeichnet hatte.

46 Prozent der Menschen, die vor der Pandemie auf einen Mix aus Pkw, Fahrrad und ÖPNV setzten, farhen inzwischen ausschließlich mit dem Auto, heißt es in einer DLR-Mitteilung. Zur ersten Befragung im April 2020 hatte dieser Anteil 42 Prozent betragen. Waren ÖPNV-Fans im ersten Lockdown noch weitgehend den öffentlichen Verkehrsmitteln treu geblieben, hat sich auch in dieser Gruppe inzwischen zu 50 Prozent der Pkw durchgesetzt.

Auch in der aktuellen Befragungsrunde schätzten die Menschen ihre Mobilität weiterhin als eingeschränkt und reduziert ein. Mehr als die Hälfte ging davon aus, weniger Wege außer Haus zu machen. Gleichzeitig schätzten 30 Prozent, dass sie auch insgesamt kürzere Distanzen zurücklegten.

37 Prozent derjenigen, die vor der Corona-Pandemie den ÖPNV genutzt haben, wollen das in Zukunft weniger oder gar nicht mehr tun. 15 Prozent der ÖPNV-Abo-Kundinnen und -Kunden haben dieses inzwischen gekündigt. Dagegen hat ein Prozent derjenigen, die bisher kein ÖPNV-Abo hatten, ein neues abgeschlossen.

Verkehrsmittel gemeinsam zu nutzen wird weiterhin von 52 Prozent als unangenehm empfunden. 53 Prozent fürchteten sich vor einer Ansteckungsgefahr. 68 Prozent stört es, dass Mitfahrende ihre Masken nicht oder nicht richtig tragen. 59 Prozent wünschen sich mehr Kontrollen und 55 Prozent versuchen, wenn möglich, den ÖPNV zu meiden.

Das DLR hat Ende April und Anfang Mai 2021 mehr als 1000 Personen zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Zu diesem Zeitpunkt war das öffentliche Leben noch wesentlich eingeschränkt. Gleichzeitig zeichnete sich durch sinkende Fallzahlen und eine steigende Impfrate eine Entspannung der Situation ab.

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Der Anteil der Erwerbstätigen, die immer oder teilweise von daheim arbeiten, hat weiter zugenommen. Zum Zeitpunkt der jüngsten Befragung gaben 21 Prozent an, immer von daheim zu arbeiten. 29 Prozenten befanden sich teilweise im Homeoffice. Die ausgesprochen hohe Zufriedenheit mit dem Arbeiten von zu Hause ist rückläufig, scheint sich aber nicht weiter zu verringern. Im Sommer 2020 waren 75 Prozent zufrieden, im Winter 2021 und Frühjahr 2021 jeweils rund 65 Prozent. Dem entspricht der Wunsch von 55 Prozent, auch in Zukunft zumindest teilweise von zu Hause arbeiten zu können.

DLR-Erhebung zu Mobilität & Corona vom Frühjahr 2021 (14 Bilder)

(Bild: DLR)

In diesem Kontext stimmen viele der Aussage zu, dass das Wohnen außerhalb der Stadt durch Homeoffice attraktiver werde, teilt das DLR weiter mit. Die Nähe zwischen Wohn- und Arbeitsort scheint ebenfalls weniger wichtig zu werden, weil das Pendeln ganz oder teilweise entfällt.

Mehr als 80 Prozent gaben an, im Verlauf der vier Wochen vor der Befragung online eingekauft zu haben. Gut ein Drittel gab, dieses Einkaufsverhalten beibehalten zu wollen. Vor der Krise hatte weniger als die Hälfte angegeben, im vergangenen Monat im Internet eingekauft zu haben.

(anw)