Neuerungen bei Apple 2011 – Der Mac App Store kommt

Seite 2: OS X Lion und Macs

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Snow-Leopard-Nutzer müssen den Mac App Store noch eigenständig herunterladen – die für Sommer 2011 angesetzte neue Mac-OS-X-Version 10.7 alias Lion bringt diesen bereits mit. Zehn Jahre nach der finalen Fassung von Mac OS X 10.0 Cheetah greift die siebte große Version von Mac OS X auf iOS-Elemente zurück und enthält neben dem Mac App Store auch ein Launchpad mit eigenen Ordnern zum zentralen Zugriff auf Anwendungen und systemweite Unterstützung einer Vollbildansicht von Programmen.

Die Kalender-App des iPad

Es ist zu vermuten, dass sich weitere iOS-Interface-Anleihen in Lion finden: Die Bedienoberfläche der zu Mac OS X gehörenden E-Mail-Anwendung sowie von iCal dürfte sich beispielsweise ebenso wie ihre MobileMe-Web-Pendants deutlich an den iPad-Pendants Mail und Calendar orientieren.

Zur Flut an softwareseitigen Neuerungen rund um den Mac gesellt sich neue Hardware: MacBook und 13"-MacBook-Pro dürften in den kommenden Wochen oder Monaten den längst überfälligen Mikroarchitekturwechsel vollziehen, durch den sie den Core 2 Duo endgültig hinter sich lassen. Intel stellte die neue Sandy-Bridge-Prozessorgeneration inzwischen im Detail vor. Deren integrierte GPU soll ein Niveau erreicht haben, das Apple angeblich als ausreichend für die Einstiegsmodelle ansieht, die bislang auf die Nvidia GeForce 320M setzen. Für 15"- und 17"-MacBook-Pro bietet sich der zeitgleiche Umstieg auf die leistungsfähigeren Sandy-Bridge-Prozessoren ebenfalls an.

Vielleicht wagt Apple 2011 zudem einen weiteren Schnitt und verbannt das optische Laufwerk aus weiteren mobilen Rechnern – als Option würde das externe USB-Laufwerk verbleiben, welches das Unternehmen seit 2008 für das MacBook Air im Programm führt und dessen Preis sich jüngst leicht auf 80 Euro senkte. Ohne ein optisches Laufwerk könnten MacBook und MacBook Pro nochmals leicht dünner ausfallen, Platz für einen größeren Akku aufweisen oder eine SSD als schnelles Startlaufwerk mit einer großen und vergleichsweise günstigen Festplatte kombinieren – eine Lösung, die Kunden längst optional im iMac und Mac Pro wählen können.

Mit dem erst vor wenigen Wochen rundumerneuerten MacBook Air ließ Apple eine weitere Gelegenheit verstreichen, mobile Macs mit einem integrierten UMTS-Modul auszurüsten. Ob Apple von diesem Kurs abrückt, ist offen. 2008 erklärte Steve Jobs, dass Apple eine UMTS-Integration bei der ersten MacBook-Air-Generation in Betracht gezogen habe, sich aber aus Platzgründen dagegen entschied – auch wäre der Nutzer stets an bestimmte Netzbetreiber gebunden, so Jobs. Für einen Micro-SIM-Slot, wie er im iPhone 4 und iPad 3G steckt, sollte allerdings selbst das extrem dünne MacBook Air genug Platz aufweisen. So kann man weiterhin hoffen, dass Apple dieses Jahr ersten Macs UMTS-Anbindung gewährt, ohne dass diese auf einen externen USB-Stick oder Tethering zurückgreifen müssen.

Rund um die Jahresmitte könnten iMac, Mac mini und Mac Pro ebenfalls auf Sandy-Bridge-Prozessoren umsatteln, der Mac mini dürfte dann ebenso wie MacBook und 13"-MacBook-Pro die GeForce 320M gegen Intels "Prozessorgrafik" eintauschen. Als große Schnittstellen-Entscheidung stehen Light Peak und USB 3.0 im Raum, beides vermutlich stark von Intel abhängig. Sollte der Prozessorhersteller sein Gewicht hinter USB 3.0 legen, dürfte auch Apple mitziehen.