Zahlen, bitte! In 175 Tagen um die Welt – die erste Weltumrundung via Flugzeug

Seite 2: Im Nebel gegen einen Berg geprallt

Inhaltsverzeichnis

Die Seattle nach der Bruchlandung in Alaska.

Am 30. April dann der erste schwere Zwischenfall: Das Führungsflugzeug, die Seattle musste wegen Reparaturen zurückbleiben und prallte dann in Alaska beim Aufholen im dichten Nebel gegen einen Berg und stürzte ab. Das Flugzeug wurde dabei zerstört. Glücklicherweise überlebten beide Insassen und konnten einige Tage später gerettet werden. Die anderen Flugzeuge flogen weiter, die Chicago übernahm nun die Führungsposition.

Die Sowjetunion wurde aufgrund fehlender Überflugerlaubnis umkurvt, sodass die Route über Japan, Korea, der Küste von China, Hongkong, Thailand, Indien, den Mittleren Osten und über Europa führte. Die Flugzeuge erreichten Paris am 14. Juli 1924 – dem französischen Nationalfeiertag. Auf dem Weg über dem Atlantik der nächste Zwischenfall: Das Flugzeug Boston musste notwassern, nachdem der Öldruck abgefallen war.

Die Boston versinkt im Atlantik nach einem missglücktem Abschleppversuch.

Die beiden Insassen wurden wohlbehalten gerettet, jedoch sank das Flugzeug während des Abschleppens. Die verbliebenen Flugzeuge überflogen Grönland und Island und erreichten Kanada. Dort wartete das Testflugzeug mit Namen Boston II auf sie und in Dreierformation ging es in Richtung USA. Über die Westküste folgen sie weiter nach Santa Monica und von da aus nach Seattle, wo sie am 28. September 1924 nach 175 Tagen und einer Erdumrundung mit einem großen Fest empfangen wurden.

Die überlieferte Flugdistanz schwankt zwischen 42.733 und 46.771 Kilometern. Auf jeden Fall war es eine Meisterleistung, da die Piloten in mehreren brenzligen Situationen mit Winden, Regen, Schnee, Eis und Nebel zu kämpfen hatten. Die reine Flugzeit betrug dabei 371 Stunden und 11 Minuten.

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Für die Douglas Company war der Flug ein großer Erfolg. Sie vermarkteten den Flug sogar so weit, dass er in ihr Firmenlogo eingearbeitet wurde mit drei Flugzeugen, die eine Weltkugel umrundeten. Die US-Luftwaffe bestellte sechs angepasste Flugzeuge des Typs, mit weniger Langstreckentanks, aber dafür zwei Maschinengewehren. Die wurden Douglas Observation Seaplane genannt, später O-5. Später wurden die Maschinen auch für Luftfrachttransporte eingesetzt.

Die Seattle wurde geborgen, restauriert und ist ausgestellt im Alaska Aviaton Heritage Musem. Die New Orleans steht im Los Angeles County Museum of Natural History und die Chicago gehört zur Smithsonian-Sammlung. Die Flugzeuge, die die Welt ein wenig mehr vernetzten.

(mawi)