Coronavirus: Keine Viren-Spiele im App Store
Apple verschärft seine Maßnahmen gegen COVID-19-Falschinformationen. Nun sind auch Game-Entwickler betroffen.
Apple hat eine Regelung, laut der Anwendungen zum Thema Coronavirus nur von bestimmten Stellen publiziert werden dürfen, nochmals verschärft. Die Anpassung der offiziellen App-Store-Review-Guidelines, die der Konzern zum Wochenende publiziert hat, besagen nun auch, dass Spiele und Unterhaltungsprogramme, die COVID-19 – also die vom SARS-CoV-2-Virus ausgelöste Erkrankung – zum Thema haben, offiziell "nicht erlaubt" sind. Entsprechende Apps werden vom App-Review-Team abgelehnt.
Kein Corona-Entertainment
Anfang März hatte Apple bereits damit begonnen, Programme zum Coronavirus und zu COVID-19 nur dann zuzulassen, wenn diese von "anerkannten Institutionen" eingereicht wurden. Eine größere Anzahl Apps von kleineren Entwicklerstudios und Einzelentwicklern, die Daten aus externen Quellen wie etwa von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezogen und aufbereiten, wurden aus diesem Grund zurückgewiesen.
Als Ablehnungsgrund verwies der Konzern dabei zunächst auf Klausel 5.2.1 des App-Store-Zulassungsregelwerks zu geistigem Eigentum. In diesem ist festgelegt, dass der App-Anbieter alle Rechte an den verwendeten Inhalten besitzen muss. Apps mit Coronavirus-Informationen müssen demnach von Institutionen wie "staatlichen Behörden, Krankenhäusern, Versicherungsfirmen, Nichtregierungsorganisationen oder Universitäten" stammen, wie es in einem Schreiben von Apple an einen der Entwickler hieß.
Zeitkritische Apps beschleunigt zugelassen
Nun hat Apple vor, Apps, die sich mit der Pandemie beschäftigen und von "vertrauenswürdigen Quellen" stammen, besonders schnell zuzulassen. Dazu sollen Entwickler den Vermerk "Time-Sensitive Event" (zeitkritisches Ereignis) im Zulassungsprozess anklicken.
Um sicherzustellen, dass Apple die App nicht ablehnt, ist es außerdem wichtig, dass ein NGO, eine Hochschule oder eine anderer Programmherausgeber den Entwickler zum Teil seines Development Teams macht – so kann Apple nachprüfen, ob alles stimmt. Apple wiederholte zudem die Information, dass Bildungseinrichtungen, Regierungsstellen und Nonprofits kostenlosen Zugang zu einem Entwickleraccount erhalten. (bsc)