MyTaxi baut Geschäftsmodell für Fahrer erneut um
Mussten Chauffeure bislang auf Aufträge bieten, soll der umstrittene Ansatz nun eingestellt werden: Künftig werden immer 7 Prozent des Fahrpreises für den App-gestützten Taxiservice fällig.
Die mittlerweile zur Daimler-Tochter Moovel gehörende Taxi-App MyTaxi will Fahrten künftig nicht mehr meistbietend an Chauffeure versteigern. Das im vergangenen Frühjahr eingeführte Modell, bei dem Fahrer eine Vermittlungsgebühr pro Tour zwischen 7 und 15 Prozent vorab auswählen konnten, wird eingestellt, teilte das Unternehmen in einer E-Mail an registrierte Fahrer mit.
Neuer Standardsatz
Das Modell hatte zuvor für viel Kritik gesorgt, da nicht mehr nur das Fahrzeug die Tour "gewann", das dem Besteller am nächsten war, sondern auch jeweils das höchste Gebührengebot eine Rolle spielte. MyTaxi hatte zunächst versucht, bis zu 30 Prozent an Gebühren zu nehmen, was dann aber auf 15 Prozent eingeschränkt worden war. In manchen Städten hatten Fahrer auf das Modell reagiert, in dem sie untereinander absprachen, immer nur 7 Prozent zu bieten.
Laut iPhone-Ticker.de heißt es in der Mail an die Fahrer, dass das Geschäftsmodell ab dem 1. Juli wieder auf eine pauschale Bezahlung umgestellt wird. "Die Vermittlungsgebühr einer MyTaxi-Tour beträgt pauschal 7% vom Fahrpreis und Sofortbestellungen werden ausschließlich nach Nähe vermittelt." Das werde "für die überwiegende Mehrheit" zu einer "deutlichen Senkung der Vermittlungsgebühr" führen. Kundenseitig sei mit einer "noch schnelleren" Vermittlung von Touren zu rechnen. Warum MyTaxi das Modell aufgibt, ist unklar.
"Qualitätsoffensive"
Ursprünglich war MyTaxi mit einer pauschalen Vermittlungsgebühr von 80 Cent pro Auftrag gestartet und hatte damit viele Fahrer von Taxizentralen weglocken können. Neben dem wiederhergestellten Standardsatz will die Firma offenbar auch eine "Qualitätsoffensive" starten, bei der Fahrer mit zu schlechten Bewertungen zu Verbesserungen motiviert werden sollen. (bsc)