„Andere tun sich leichter“

Seite 2: „Andere tun sich leichter“

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TR: Welche?

Eder: Italien oder Spanien. Die Italiener haben halt gesagt: Wir lassen ihn mal zu, bis wir ihn verbieten. Die probieren halt mal aus, ob es verträglich ist mit den anderen Verkehrsteilnehmern, ob sich da etwas tut, ob da Unfälle passieren. Wenn es nicht funktioniert, dann verbieten sie es.

TR: Wie viele Segways haben sie denn bisher in Deutschland verkauft?

Eder: Zwischen 800 und 1000 sind unterwegs in Deutschland.

TR: Wie viele davon sind an Privatleute gegangen?

Eder: Zehn bis 15 Prozent.

TR: Zu welchem Preis?

Eder: Dem normalen.

TR: Der ist?

Eder: 5990 Euro plus Mehrwertstuer für die Straßenversion, 6290 plus Mehrwertsteuer für die Geländeversion und 6790 plus Mehrwertsteuer, das ist die Golfvariante.

TR: Wenn die bundesweite Zulassung durch ist, wird sich dann auch der Preis eines Segways verringern? Eder: Ja, auf jeden Fall. Ich denke, dass es günstiger werden wird. Wenn größere Stückzahlen produziert werden können, dann wird auch der Preis günstiger.

TR: Wie weit wird er runtergehen?

Eder: Dass kann man heute noch schlecht abschätzen. Denn ob der Segway wirklich ein Massen-Transportmittel wird, kann ich nicht sagen. Es gibt in Deutschland 73 Millionen Fahrräder. Wenn wir in fünf Jahren 10.000 Segways auf der Straße haben, dann wäre das schon O. K. Auch für Segway. Es ist eine Nische, die hier besetzt wird. Das heißt nicht, dass jeder Fußgänger oder Fahrradfahrer jetzt auf den Segway umsteigen soll. Ganz im Gegenteil. Ziel von Segway ist, dass für die Kurzstrecke Autos stehengelassen werden.

TR: Machen denn die geringen Stückzahlen den Segway so teuer?

Eder: Nein. Das ist vor allem die komplette Redundanz. Der Segway ist ja von der Sicherheit her gebaut, wie ein Flugzeug. Das heißt, alles was zum Fahren benötigt wird, habe ich doppelt im Segway. Im Prinzip stehen sie auf zwei Motherboards, zwei Kreiselsensoren, das sind alles Zwillingsmodule. Sollte eins ausfallen, schaltet sofort das andere dazu. Die Sicherheit des Fahrers hat oberste Priorität.

TR: Online, im deutschen Segway-Forum, sind die deutschen Segway-Fahrer ja schon sehr aktiv. Allerdings klagen sie darüber, dass ihr Untersatz so schwer zu verladen sei. Ist der auf der diesjährigen IAA vorgestellte Opel Flextreme mit einer Ladestation für zwei Segways die Antwort drauf?

Eder: Das könnte eine sein. Aber es gibt auch schon Lösungen für Anhänger-Kupplungen, wo sie einfach den Segway auf einer Art Fahrradanhänger mit einer Hebelvorrichtung arretieren. Der ist auch schon fertig, da können sie einfach zwei Segways oben drauf packen.

TR: Was versprechen sie sich dann von der Flextreme-Studie und der Kooperation mit General Motors Europe?

Eder: Im Prinzip ist das eine große Anerkennung, die man Segway ausspricht. Mittlerweile sind wir halt so groß geworden, dass uns auch die Automobilindustrie nicht mehr belächelt, sondern als strategischen Partner wahrnimmt. In dem Zusammenhang hat General Motors eben drauf gesetzt und gesagt: Gut, wir machen so ein Zukunftsfahrzeug und wollen aber auch noch einen Schritt weitergehen und Mobilität gewährleisten, auch da wo ein Auto nicht mehr hin kann.

TR: Wie kam es zu der Kooperation? Eder: Die Marketing-Abteilung von General Motors hat sich an Segway gewandt mit der Idee dieses Fahrzeug zu kreieren.

TR: Sind weitere Erweiterungen für die Zukunft geplant?

Eder: Die Marke Segway wird gerade weltweit unheimlich schnell bekannt. Es könnte durchaus sein, dass in drei, vier, fünf Jahren ganz andere Produkte von Segway auf den Markt gebracht werden. Segway hat sich ja nicht darauf konzentriert, ein einachsiges Fahrzeug zu machen, sondern Segway ist hier von der Maxime her darauf ausgelegt, dass sie zukunftsträchtige Projekte umsetzen wollen, die mit extrem wenig Energie auskommen.

TR: Noch eine letzte Frage: In Hessen geht die Polizei jetzt mit Segways auf Streife. Hat sie einen Behördenrabatt erhalten?

Eder: Das sind ganz normale Konditionen. Es gibt zwar spezielle Konditionen für die Polizei, aber das ist kein Behördenrabatt. (wst)