AMD entlässt 15 Prozent der Belegschaft [Update]

AMD will nach tiefroten Geschäftszahlen die Umsatzschwelle zu senken, mit der die Firma Gewinne erzielen kann; Intel möchte man Anteile beim Geschäft mit Firmenkunden abnehmen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Bereits auf der Konferenz mit Analysten vergangene Woche hatte AMD-Chef Hector Ruiz Entlassungen angekündigt, um den Chip-Hersteller wieder in profitable Zonen führen zu können. Nun hat die CPU-Schmiede, Erz-Konkurrent von Intel, auch offiziell klargemacht, dass insgesamt 2000 Mitarbeiter und damit rund 15 Prozent der Belegschaft gehen müssen. Die Stellenstreichungen sollen bis zum Ende des zweiten Quartals 2003 erfolgen. Die Stellenstreichungen sollen bei AMD in den USA, Europa und Asien erfolgen. In der vergangenen Woche hieß es, bei AMD in Dresden seien keine Stellen gefährdet. Dies bekräftige ein Firmensprecher nunmehr erneut: "Dresden ist einer der wenigen Standorte, die nicht betroffen sind."

AMD verfolgt das Ziel, nach enttäuschenden Bilanzen und tiefroten Geschäftszahlen die Umsatzschwelle zu senken, mit der die Firma Gewinne erzielen kann. Insgesamt sollen die Kosten um 350 Millionen US-Dollar gesenkt werden; im vierten Quartal wird dadurch aber noch einmal eine Sonderbelastung für Restrukturierungen in Höhe von mehreren hundert Millionen US-Dollar fällig. Auch wenn die Entlassungen schmerzhaft seien, so würden sie doch AMD in die Lage versetzen, von einer eventuellen Erholung am Markt zu profitieren, meinte Ruiz am heutigen Donnerstag.

In der nächsten Zeit werde AMD zudem einige sehr wettbewerbsfähige Produkte auf den Markt bringen, mit denen man in Segmenten konkurrieren könne, in denen AMD bislang nicht präsent gewesen sei, betonte Ruiz. Einige Analysten sind der gleichen Meinung: So gab es schon Stimmen, dass AMD mit den 64-Bit-CPUs endlich im lukrativen Server- und Workstationmarkt reüssieren könne. Auch AMD selbst hofft, mit den Hammer- beziehungsweise Opteron-Prozessoren endlich einen besseren Stand bei Firmenkunden zu haben -- ein Markt, den Intel bislang weitgehend beherrscht. (jk)