AMD führt erste Dual-Core-Opterons vor

AMD zeigte einen Quad-Opteron-Server, der für eine Technikdemonstration mit vier der in 90-Nanometer-Technik gefertigten Dual-Core-Prozessoren bestückt war.

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AMD führt heute einen ersten Vier-Wege-Server mit vier funktionsfähigen Dual-Core-Opterons vor. Dabei kommt der im April von Hewlett-Packard vorgestellte Quad-Opteron-Server ProLiant DL585 zum Einsatz, bestückt mit Mustern der in 90-Nanometer-Technik gefertigten Dual-Core-Prozessoren, die AMD ab nächstem Jahr ausliefern möchte.

Mit der Technik-Demonstration und der Ankündigung der Auslieferung erster 90-Nanometer-Prozessoren demonstriert AMD, dass alles nach Plan läuft -- und zwar genau eine Woche vor dem Start von Intels Entwicklerkonferenz IDF, auf der der Welt-Chipmarktführer wahrscheinlich weitere Details seiner angekündigten Dual-Core-Prozessoren für große und kleine Server, Desktop-PCs und Notebooks erläutern wird.

Exakte technische Details zu Taktfrequenzen, Leistungsaufnahme und Kompatibilität verkündete AMD nicht. Die kommenden Zweikern-Opterons mit "Direct Connect Architecture" seien jedenfalls die beste "2- und 4-Sockel-Architektur für x86-Systeme" und sollen mehr Effizienz bringen, also mehr Rechenleistung pro Watt Leistungsaufnahme. Auch Endkunden sollen ihre Rechner mit Dual-Core-Opterons aufrüsten können, sofern diese "kompatibel mit 90-Nanometer-Einzelkern-Prozessoren" sind; möglicherweise wird ein BIOS-Update nötig sein.

Unterdessen veröffentlicht die britische Webseite The Register Details aus einer Server-Marktanalyse der Firma Gartner für das zweite Quartal 2004. Demnach wurden in diesem Zeitraum weltweit 5665 Server mit Itanium-Prozessoren und 60.000 Maschinen mit Opteron-Prozessoren verkauft. Vom Umsatz her brachten die viel teureren Itanium-Systeme allerdings mit 319 Millionen US-Dollar mehr ein als die Opteron-Server mit 191 Millionen US-Dollar. Die Opterons konkurrieren aber -- wie AMD stets betont -- auch eher mit den erfolgreichen Xeons, von denen Intel im letzten Jahr schätzungsweise 3,7 Millionen Stück verkaufte.

HP, Intels Itanium-Entwicklungspartner, erwies sich laut Gartner wenig überraschend als Marktführer bei den IA64-Prozessoren mit 4789 verkauften Einheiten und 250 Millionen US-Dollar Umsatz. Viel geringere Stückzahlen lieferten jeweils die anderen Itanium-Serverhersteller wie Dell, IBM, SGI, Fujitsu-Siemens, NEC, Hitachi, Samsung, Legend und LangChao aus. Zwar steigen die Itanium-Verkaufszahlen mit der Zeit deutlich an, ohne jedoch auch nur annähernd einen Bruchteil früherer Prognosen zu erreichen.

Bei den Opteron-Verkäufern tat sich Sun hervor, wo man bereits 5254 Geräte verkaufte, IBM setzte 3780 Stück ab und HP 2754. Dawning, Hersteller des chinesischen Superclusters 4000A, verkaufte 2324 Server. Die bei weitem überwiegende Zahl aller Opterons steckt in so genannten White-Box-Servern, also Geräten, die nicht von den etablierten Markenfirmen stammen und in deren Hardware-Management-, Service-und Gewährleistungskonzepte eingebunden sind. Eine Reihe von Firmen, die diesen Markt bedienen, sind hier erwähnt.

In welchem Umfang die für die Prozessorfirmen prestigeträchtigen Supercluster wie Thunder mit 4096 Itaniums oder Red Storm mit fast 10.000 Opterons in die Absatzanalysen von Gartner und IDC eingehen, ist allerdings unklar. (ciw)