Abgas-Skandal: „betrügerischer Strategien“ bei Renault?
Die französische Anti-Betrugs-Behörde verdächtigt Renault „betrügerischer Strategien“ bei Abgastests. Ziel sei es gewesen, die Ergebnisse der Abgastests für die Zulassung von Fahrzeugen zu verfälschen, so ein Dokument des Wirtschaftsministeriums
(Bild: heise/Autos Archiv)
- dpa
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Die französische Anti-Betrugs-Behörde verdächtigt Renault „betrügerischer Strategien“ bei Abgastests. Ziel sei es gewesen, die Ergebnisse der Abgastests für die Zulassung von Fahrzeugen zu verfälschen, zitierte die Zeitung Libération am Mittwoch (15. März 2017) aus einem Dokument, das die Behörde des Wirtschaftsministeriums vor Monaten an die Justiz übergeben hatte. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldete ergänzend, dass gewisse Praktiken schon seit 1990 genutzt worden sein sollen. Dabei stütze der Bericht sich auf einen ehemaligen Mitarbeiter von Renault.
Die Ermittler führten laut Libération große Unterschiede zwischen den Abgaswerten bei Zulassungstests im Labor und unter Realbedingungen auf der Straße auf. Im Fall des Modells Renault Captur werde die Norm für CO2-Emissionen um 377 Prozent überschritten. „Diese Ergebnisse lassen die Installation einer betrügerischen Einrichtung vermuten, um Stickoxid-Emissionen unter den spezifischen Bedingungen der Zulassungstests zu reduzieren und so die ordnungsgemäßen Grenzwerte einzuhalten“, zitiert das Blatt.
Renault erklärte, dass er den Inhalt des Berichts nicht kenne. Man habe nicht gegen europäische oder nationale Zulassungsregeln verstoßen, teilte das Unternehmen mit. „Die Fahrzeuge von Renault sind nicht mit Betrugssoftware für die Abgasreinigung ausgestattet.“ Die Anti-Betrugs-Behörde hatte ihre Erkenntnisse Ende vergangenen Jahres an die Staatsanwaltschaft übermittelt, seit Januar 2017 prüfen Ermittlungsrichter den Verdacht der Täuschung. Anlass für die Überprüfungen der Behörde war der Abgasskandal bei Volkswagen. Seitdem gibt es den Verdacht gegen einige Hersteller, betrogen zu haben. (mfz)