Interne Skepsis: Apple-Manager zweifeln angeblich an eigenem Headset

Apple will baldmöglichst sein erstes Mixed-Reality-Headset vorstellen. Doch intern scheint es Verstimmungen geben, ob das Produkt zum iPhone-Konzern passt.

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Mögliches Apple-Mixed-Reality-Headset

So stellt sich ein 3D-KĂĽnstler das erste Apple-Mixed-Reality-Headset vor.

(Bild: Ian Zelbo)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Zu Apples nächstem großen Produkt, einem Mixed-Reality-Headset namens Reality Pro, gibt es offenbar im Inneren des Konzerns einige Skepsis. Diese erstreckt sich laut einem Bericht der New York Times sogar bis ins Leitungsteam der Firma und betrifft die allgemeine Sinnhaftigkeit der Idee. "Es wird erwartet, dass das Unternehmen in ein paar Monaten ein Augmented-Reality-Headset vorstellt. Einige Mitarbeiter fragen sich, ob das Gerät für Apple sinnvoll ist", heißt es in dem Bericht.

Demnach gab es die Idee für das System, das Augmented Reality und Virtual Reality kombinieren soll, bereits vor mindestens fünf Jahren. Damals soll der damalige Designchef Jony Ive mit einem Demovideo gezeigt haben, wie ein Mann seiner Frau in San Francisco mit Hilfe eines Headsets London zeigt. Diese "Kopräsenz" soll eine der Funktionen sein, bei der die digitale Welt mit der echten verschmelzen wird.

Statt einer kompakten Brille soll das System nun allerdings eher den Geräten der Konkurrenz ähneln. Die Hardware ist zwar angeblich aus Kohlefaser, benötigt aber eine an der Hüfte getragene Batterie. Es gibt Kameras, die nach außen und nach innen sehen, zwei 4K-Bildschirme und angepasste Linsen für Brillenträger. Ein "Reality Dial" soll erlauben, zwischen Echtwelt und Augmented Reality nahtlos zu wechseln. Die erste Hardware soll angeblich über 3000 US-Dollar kosten.

Die interne Skepsis gegenüber "Reality Pro" soll sich aus mehreren Quellen speisen. Sie gilt als ungewöhnlich, weil Apple bei Produkten normalerweise stets ein gemeinsames Ziel verfolgt, sei es der iPod oder die Apple Watch, schreibt die NYT. Einige Mitarbeiter hätten das Projekt verlassen, weil sie an seinem Potenzial zweifeln, andere seien wegen fehlender Fortschritte bei der Technik gefeuert worden, unter anderem wegen der Spracherkennung, die auf Siri basiert.

Auch im Management-Team von Apple gibt es diese Zweifel angeblich. Derzeit kämpft Apple ohnehin damit, dass mehrere bekannte Mitarbeiter den Konzern verlassen haben. Ive selbst berät den Konzern mittlerweile nicht mehr, ein Nachfolger wird erst gar nicht mehr gesucht. Die Hardware soll unter anderem besonders gut sein bei Videokonferenzen, Avatare bieten und hochauflösende Videoinhalte anzeigen – hierfür soll Apple mit Hollywood-Regisseuren kooperieren. Apple will das Gerät als neue Kategorie vermarkten, um sich nicht mit Produkten von Meta und Co. zu vergleichen. Es soll Werkzeuge für Kreative geben. Die teure Hardware gilt als Einstieg, um Entwicklern Zeit zu geben, ein App-Angebot zu schaffen. Das "Reality Pro" wurde mehrfach verschoben und soll nun angeblich im Sommer zur Entwicklerkonferenz WWDC erscheinen.

Laut einem weiteren Bericht wurde das Gerät vorige Woche vor 100 Managern gezeigt – in einer größeren Präsentation im Steve Jobs Theater auf dem Apple-Park-Gelände. Wie Bloomberg-Journalist Mark Gurman weiter schreibt, fehlt es an einer klaren Killer-App, die externe Batterie – die "alle paar Stunden" ausgetauscht werden müsse – störe und das Design sei nicht unbedingt bequem. Zudem fehle es anfangs wahrscheinlich an Medieninhalten. Alles in allem könne Apple nur darauf hoffen, dass es so wie bei der Apple Watch läuft, die anfangs ebenfalls nur eingeschränkte Funktionen bot.

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(bsc)