Angeschlagene Infomatec mit sinkenden Umsätzen

Infomatec, wegen Verdachts auf Anlagebetrug in die Schlagzeilen geraten, will bis März die Umstrukturierung abgeschlossen haben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das wegen des Verdachtes auf Anlagebetrug in die Schlagzeilen geratene Software-Unternehmen Infomatec hat die wiederholt nach unten korrigierte Umsatzprognose für das abgelaufene Jahr erfüllt. Die Erlöse sanken auf 36 Millionen Euro nach 50,6 Millionen Euro im Vorjahr, wie das Unternehmen aus der Nähe von Augsburg am Donnerstag mitteilte. Ergebniszahlen nannte die Infomatec AG allerdings nicht, die endgültigen Geschäftszahlen für 2000 will das Unternehmen Ende März vorlegen. 1999 hatte das Unternehmen ein Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 9,3 Millionen Euro ausgewiesen. Nach bisherigen Angaben wird für 2000 ein Minus von 60 Millionen Euro erwartet.

Bis Ende März soll laut Infomatec auch die Umstrukturierung abgeschlossen werden. Das Unternehmen werde sich von Bereichen des Geschäftsfeldes Globale Informationssysteme und diversen Unternehmensbeteiligungen trennen, hieß es weiter. Die monatlichen Kosten seien seit vergangenem Juni von 5,9 auf 4,2 Millionen Euro verringert worden. Die Zahl der Beschäftigten wurde bereits im Jahr 2000 von 570 auf 330 gesenkt. Damit sei der Stellenabbau abgeschlossen, sagte ein Sprecher.

Im vergangenen November hatte die Verhaftung der beiden Infomatec-Vorstände Gerhard Harlos und Alexander Häfele für Aufsehen gesorgt. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt sie verbotener Insider-Geschäfte und des Kursbetrugs. Die Ex-Manager sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Der Kurs des am Neuen Markt notierten Unternehmens zog am Donnerstag zwischenzeitlich um gut 7 Prozent auf 2,39 Euro an. Nach mehrfachen Korrekturen der Umsatz- und Gewinnprognosen war die Notierung im vergangenen Jahr von einem Höchststand von 52 Euro auf zeitweilig unter 2 Euro abgerutscht. (jk)