Apple-Produzent Foxconn leidet

Apples wichtigster Produktionspartner, der unter anderem den größten Teil der iPhones weltweit endmontiert, leidet an der Coronavirus-Krise. Das Unternehmen Foxconn Technology Group, auch bekannt unter dem Namen Hon Hai Precision Industry Co., Ltd., hat im Februar deutliche Umsatzverluste gemacht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schrumpfte dieser um 18 Prozent. So stark fielen die Erlöse seit sieben Jahren nicht mehr. Von Monat zu Monat schrieb Foxconn ein Umsatzminus von satten 40 Prozent.

Normalisierung nicht in Sicht

In US-Dollar ausgedrückt erlöste das Unternehmen 1,6 Milliarden weniger – 7,26 Milliarden insgesamt. Im Vorjahr kamen 8,87 Milliarden in die Kasse. Foxconn hatte diverse Produktionsstätten in China schließen müssen. Aktuell soll die Kapazität bei ungefähr der Hälfte der Normalsituation liegen. Erst Ende März sollen die Bänder wieder so laufen wie in dieser Jahreszeit gewohnt.

In dieser Woche hieß es aus berufenem Munde, die iPhone-Herstellung werde sich wohl nicht vor dem zweiten Quartal "deutlich verbessern". Apple steht unter anderem kurz davor, die Herstellung des "iPhone 9" alias "iPhone SE2" zu starten, zudem müssen ab Sommer die Bänder für die "iPhone 12"-Produktion starten, das für September erwartet wird.

Die Lieferkette stottert

Foxconn leidet genauso wie diverse andere Firmen in Apples Lieferkette. Fabriken wurden aufgrund der Infektionsgefahr geschlossen oder öffnen nur mit geringer Kapazität – auch, weil die Angestellten, die oft aus anderen Regionen Chinas stammen, nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können oder wollen.

Am Dienstag prognostizierte ein Funkchipproduzent, der Technik an Apple verkauft, einen um gut 70 Millionen geschrumpften Quartalsumsatz. Apple selbst hatte seine Umsatzprognose für das aktuelle Quartal abgesenkt. China ist für den Konzern der zweitwichtigste Markt und nicht nur zentrale Produktionsstätte. (bsc)