Apple-Quartalszahlen: Nicht wirklich Krise

Der iPhone-Konzern hatte bereits vor Umsatzrückgängen gewarnt. Doch so schlimm wie befürchtet kam es nicht – es gab sogar einen neuen Rekord.

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Tim Cook vor einem iPhone.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat das zweite Quartal 2022 mit 83 Milliarden US-Dollar Umsatz (+5,5%), 23 Milliarden Dollar Betriebsgewinn (-4,4%) und 19,4 Milliarden Dollar Nettogewinn (-10,6%) abgeschlossen. Das hat der Konzern Donnerstagabend bekannt gegeben. Damit gelang es dem Unternehmen, den Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal (81,4 Milliarden Dollar) leicht zu steigern, was einen neuen Rekord für ein zweites Quartal darstellt.

Dabei hat Apple vor drei Monaten noch gewarnt, dass es aufgrund von Lieferschwierigkeiten und dem Lockdown in Shanghai Umsatzrückgänge erwarte. Die Zahlen der einzelnen Geschäftsbereiche – Apple nennt traditionell keine Einheitenverkäufe mehr – zeichnen ein gemischtes Bild. Beim iPhone gelang es Apple, den Umsatz leicht zu steigern (von 39,5 auf 40,6 Milliarden Dollar im Vorjahr), beim iPad (7,2 Milliarden statt 7,3 Milliarden Dollar) und Mac (7,3 statt 8,2 Milliarden Dollar) ging es hingegen ebenso herunter wie beim Zubehör, das die immer wichtiger werdende Sparte Apple Watch enthält (8 Milliarden statt 8,7 Milliarden Dollar).

Beim margenstarken Dienste-Geschäft, das neben dem App Store auch Inhalte (iTunes, Music, TV+, Fitness+ und mehr), Support (AppleCare) und Cloud-Dienste umfasst, ging es hingegen auf 19,6 Milliarden Dollar Umsatz hoch, ein Plus von 2,2 Milliarden.

Analysten hatten mit schlechteren Zahlen gerechnet – insbesondere mit Blick auf die Gesamtkonjunktur, die vom Ukraine-Krieg, Inflation und Supply-Chain-Unterbrechungen geprägt ist. In China reiht sich noch immer ein Lockdown an den nächsten. Apple gelang es erstaunlicherweise, das iPhone-Geschäft weiter zu steigern, obwohl das Smartphone-Business insgesamt schrumpft, wie die Zahlen der Konkurrenz zeigen. Dass weniger iPads und Macs verkauft wurden, könnte der Tatsache geschuldet sein, dass weniger Menschen für ihr Heimbüro aufrüsten, wovon Apple 2021 massiv profitiert hat. Zudem kam es im letzten Quartal teilweise zu starken Lieferverzögerungen bei Apple-Produkten

Die guten Apple-Zahlen sorgten für positive Stimmung an der Wall Street. Nachbörslich legten die Anteilsscheine drei Prozent zu, nachdem sie im Tagesverlauf stabil geblieben waren. Der Unternehmenswert liegt derzeit bei 2,55 Billionen Dollar. Apple-Chef Tim Cook betonte, das Ergebnis spreche "für Apples ständige Anstrengung, Innovationen zu schaffen und neue Möglichkeiten voranzutreiben". Apple wolle "Produkte für jeden" kreieren, die auf Sicherheit und Privatsphäre Rücksicht nehmen.

Umsatzrekorde wurden laut Cook unter anderem in Amerika und Europa erzielt, Emerging Markets wie Brasilien, Indonesien und Vietnam hätten ein zweistelliges Wachstum verzeichnet, während sich der Umsatz in Indien gar verdoppelt hat. Noch nie seien so viele Apple-Geräte im Umlauf gewesen, wie derzeit. Das Unternehmen warnt jedoch vor einem weiterhin schwierigen Marktumfeld und gibt deshalb zum wiederholten Mal keine Prognose für das kommende Quartal ab. Die quartalsweise gezahlte Dividende wurde auf 23 US-Cents festgelegt, die Auszahlung erfolgt am 11. August für alle Aktionäre, die zum 8. August in den Büchern sind.

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(bsc)