Apple schickt Corona-App-Ergebnisse an Behörden
Wer das für die USA gedachte Screening-Werkzeug verwendet, kann die erfassten Infos nun auch an den US-Seuchenschutz senden – laut Apple anonym.
Eine aktuell nur für den amerikanischen Markt gedachte COVID-19-Anwendung von Apple bekommt eine Schnittstelle für die Behörden. Die jüngste Version der App für das iPhone, mit der Nutzer über einen Frageprozess feststellen können, ob ihre aktuellen Symptome auf eine Infektion mit dem Coronavirus hindeuten, kann die erfassten Daten auch an die US-Seuchenschutzbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) weitergeben. Ebenfalls implementiert ist eine Schnittstelle für örtliche Gesundheitsämter in den USA, berichtet das IT-Blog TechCrunch.
Ăśber Fragen zur Selbstdiagnose
Sinn und Zweck der neuen Schnittstelle ist es, der CDC und lokalen Behörden einen besseren Überblick zu geben, wie stark sich COVID-19 verbreitet. Apple betont, man nutze aggregierte Daten und anonymisiere alle Informationen. Nutzer sollen selbst entscheiden, ob die Daten weitergegeben werden.
Dazu gehören Alter, die Anzahl bestehender gesundheitlicher Einschränkungen, Symptome sowie potenzielle Weitergaberisiken. Auch Ortsangaben werden übermittelt. Die Daten seien "in keiner Weise mit persönlich identifizierbaren Informationen" verknüpft, hieß es.
Screening-Tool und Tracking-App
Apples COVID-19-App wird auch durch eine Website ergänzt, die einen ähnlichen Funktionsumfang hat und auf Apple.com platziert ist. Die beiden Angebote sind nicht mit den Corona-Tracking-Werkzeugen zu verwechseln, an denen Apple zusammen mit Google arbeitet und die seit iOS 13.5 auf API-Ebene Teil des Mobilbetriebssystems sind. Dieser Code dient dazu, Nutzer vor möglichen Kontakten zu Corona-infizierten Personen zu warnen und deren Nachverfolgung zu vereinfachen.
In Deutschland arbeiten derzeit SAP und Telekom daran, Apples und Googles API in eigene Apps fĂĽr den hiesigen Markt zu gieĂźen. Die Tools sollen es auch erlauben, Ergebnisse von Corona-Tests abzufragen. Laut Gesundheitsminister Jens Spahn werden die Apps noch in diesem Monat zur VerfĂĽgung stehen. (bsc)