Apple strebt in den nächsten zehn Jahren vollständige Klimaneutralität an

Bis 2030 soll auch Apples gesamte Lieferkette kein CO2 mehr ausstoßen – oder ausgestoßenes adäquat kompensieren.

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MacBook und Alu

Zu Apples Plänen zählt auch, so viel wie möglich auf recyceltes Ausgangsmaterial zu setzen – hier etwa das Alu beim MacBook.

(Bild: Apple)

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Apple hat angekündigt, in den kommenden Jahren über seine vollständige Lieferkette klimaneutral zu werden. "Das bedeutet, dass in zehn Jahren jedes Apple-Gerät ohne eine CO2-Belastung hergestellt wird", sagte Umweltchefin Lisa Jackson zur Vorstellung des Plans. Apple will dafür den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids um 75 Prozent senken – und den Rest mit Lösungen zur Bindung des Treibhausgases ausgleichen. Ziel ist es, dies alles bis 2030 umzusetzen.

Bisher betrieb Apple bereits seine Büros, Rechenzentren und eigene Produktionsstätten komplett mit erneuerbaren Energien. Unter den Zulieferern verpflichteten sich inzwischen 70 Unternehmen zum Umstieg auf erneuerbare Energiequellen.

Ein wichtiger Teil des Apple-Plans ist auch der verstärkte Einsatz von Recycling-Materialien in den hergestellten Geräten. Apple hatte bereits 2017 das Ziel ausgegeben, für seine Technik irgendwann keine neuen Rohstoffe mehr fördern zu müssen. Der am Dienstag veröffentlichte jährliche Umweltbericht listet nun Fortschritte auf. So stammten 28 Prozent des Aluminiums in den 2019 hergestellten Geräten aus dem Recycling. Apple hatte eine eigene Legierung entwickelt, die nach Angaben des Konzerns uneingeschränkt immer wieder verwendet werden kann. Beim Zinn lag der Anteil bei 15 Prozent. "Wir werden nicht zufrieden sein, bevor wir auf 100 Prozent bei allein Geräten kommen", bekräftigte Jackson.

Zum Roboter "Daisy", der iPhones in Einzelteile zerlegt, kommt eine neue Maschine hinzu: "Dave" soll seltene Erden und Wolfram aus den sogenannten Taptic Engines herausholen, die Geräte wie das iPhone oder die Computer-Uhr Apple Watch vibrieren lassen.

Das im vergangenen Jahr verwendete Wolfram stammte bereits zu 22 Prozent aus dem Recycling, hieß es. Die Wiederverwendung geht einher mit Bemühungen, weniger Materialien in den Bauteilen zu verwenden. Etwa seien Leiterplatten für das iPhone 11 so geändert worden, dass sie 27 Prozent weniger vergoldete Fläche haben.

"Jedes Unternehmen muss angesichts der Covid-19-Herausforderungen seine Zukunft bewerten – aber wir sehen keinen Konflikt zwischen unseren Klima-Plänen und den wirtschaftlichen Notwendigkeiten", sagte Jackson. Saubere Energie sei auch günstiger und wirtschaftlich für Apple und seine Zulieferer.

Auch andere Tech-Unternehmen – allerdings mit deutlich geringeren Dimensionen der Hardware-Produktion – kündigten bereits an, klimaneutral werden zu wollen. Amazon peilt das für 2040 an, Microsoft für 2030 – und will bis 2050 auch den gesamten CO2-Ausstoß seit der Gründung der Software-Firma 1975 ausgleichen. Apple fokussiere sich stattdessen darauf, die Zulieferer beim Übergang zu sauberer Energie zu unterstützen, sagte Jackson. Auch andere Unternehmen, die mit diesen Zulieferern arbeiteten, profitierten davon. (mit Material der dpa ) / (bsc)