Arbeitsbedingungen: Apple lässt sich bei Fertigungsausbau in Vietnam wohl Zeit

Medienberichten zufolge beobachtet Apple die Produktionsstätten in dem südostasiatischen Land zunächst genau, bevor die iPhone-Fertigung startet.

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Arbeitsbedingungen: Apple lässt sich bei Fertigungsausbau in Vietnam wohl Zeit

Skyline von Saigon.

(Bild: Photo by Peter Nguyen on Unsplash)

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Der iPhone-Hersteller ist seit längerem dabei, seine Endfertigung in Asien zu diversifizieren: Neben China werden Apple-Produkte mittlerweile auch in Indien und Vietnam gebaut. Allerdings kommt der Start der Produktion in den neuen Regionen bislang langsamer voran, als von dem Konzern erwünscht.

So soll ein potenzieller neuer vietnamesischer Standort in Bac Giang zunächst beobachtet werden, um sicher zu stellen, dass die Arbeitsbedingungen Apples Standards entsprechen. Das berichtet ein lokales Sourcing-Portal, das in englischer Sprache erscheint.

Den Angaben zufolge wollten Apple-Manager eine Herstellung von Luxshare-ICT für das iPhone nutzen. Der Konzern soll demnach "beeindruckt" gewesen sein, wie schnell die Fabrik gebaut wurde – es dauerte drei Monate. Zudem habe Apple erfahren, dass die Provinz Potenzial habe "und hart arbeitende Menschen" zur Verfügung stehen.

Allerdings sind die von Apple verlangten Arbeitsbedingungen "aktuell noch nicht erreicht". Dazu gehört, dass Luxshare-ICT den Arbeitern Schlafräume zur Verfügung stellt, die etwa Klimaanlage, Wasserwärmer und Waschmaschinen beinhalten. Arbeiter sollten "nicht viel für Lebenshaltung" ausgeben müssen, hieß es.

Apple will, dass Luxshare-ICT bis zu 60.000 Arbeiter am Standort beschäftigt. In Bac Giang sind diese aber nicht zu finden. Deshalb muss der Fertiger auch in anderen Provinzen rekrutieren. Diese müssten dann in der Nähe untergebracht werden. Apple untersuche die "Reisebedingungen und Unterkünfte" der Arbeiter. Luxshare-ICT bemüht sich derzeit um passende Grundstücke, hieß es. In Vietnam fertigt Apple bereits AirPods. Künftig sollen iPhones und andere Produkte hinzukommen. Um nicht nur endfertigen zu müssen, bräuchte der Konzern in dem Land eine breitere Lieferkette auch für Komponenten. Ob sich diese ähnlich wie in China errichten lässt, bleibt unklar. (bsc)