Ascom steigt aus Powerline-Produktion aus

Der Schweizer Telekommunikationskonzern Ascom reduziert sein Engagement für das Internet aus der Steckdose auf die Vergabe von Lizenzen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der kriselnde Schweizer Telekommunikationskonzern Ascom zieht sich weitestgehend aus seinem Powerline-Engagement (Internet über das Stromkabel) zurück. Um den "massiven Mittelabfluss in nicht profitable Bereiche" aufzuhalten, habe die Konzernleitung beschlossen, den Geschäftsbereich Powerline Communications (PLC) "in eine Technologiefirma zu reduzieren". Vertrieb, Industrialisierung und Produktion von Powerline würden künftig in Lizenz vergeben, teilte das Unternehmen bei der Vorstellung der vorläufigen Bilanzzahlen für 2002 mit. Zusätzlich zu den bereits eingeleiteten "Maßnahmen zur Kostenreduktion" sollen weitere 500 Stellen gestrichen werden, davon 250 in der Schweiz.

Ascom hatte seine Powerline-Technik unter anderem an den Essener Energiekonzern RWE geliefert. Trotz hoher Erwartungen kam für das schnelle Internet aus der Steckdose im Ruhrgebiet aber nur ein Jahr später schon wieder das Aus: Von den ursprünglich avisierten 300.000 Kunden konnten lediglich einige hundert zu einem Powerline-Vertragsabschluss bewegt werden.

Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2002 erwartet Ascom einen Konzernverlust in Höhe von 177 bis 197 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Minus bei 270 Millionen Euro gelegen. Die Nettoverschuldung der Gruppe habe man zum 31. 12. auf rund 205 Millionen (Vorjahr: 430 Millionen) Euro reduzieren können. Anders als bei Powerline Communications habe sich die Ertragslage in den Bereichen Wireless Solutions, Security Solutions und Network Integration 2002 jedoch positiv entwickelt, teilte das Unternehmen weiter mit. (pmz)