Audi A3 TCNG: Unterwegs mit Erdgas-Antrieb
Im neuen Audi A3, der in Genf vorgestellt wird, wird es einen Erdgas-Antrieb geben. Dann heißt der Wagen A3 TCNG. Wir konnten einen Versuchsträger auf Basis des Vorgängers fahren
- Gregor Hebermehl
Åre (Schweden), 2. März 2012 – Im neuen Audi A3, der auf dem Genfer Autosalon (8. bis 18. März 2012) vorgestellt wird, soll es definitiv eine Erdgas-Version geben. In einem Versuchsträger des derzeit noch aktuellen A3 haben die Ingolstädter den Erdgasantrieb eingebaut. Den konnten wir in Schweden ausprobieren. Die Bezeichnung TCNG steht für "Turbo Compressed Natural Gas", was für einen aufgeladener Erdgasmotor steht.
CO2-Neutral
Die Audi-Ingenieure arbeiten in Ingolstadt an einer ganzheitlichen, CO2-neutralen Mobilität. Aus Windenergie erzeugter Strom wird für die Elektrolyse von Wasser zu Sauerstoff und Wasserstoff eingesetzt. Dann wird der Wasserstoff durch die Zugabe von CO2 methanisiert. Das nun entstandene Methan ist nichts anderes als künstliches Norm-Erdgas, wegen seines Herstellungsprozesses nennt Audi diesen Stoff e-gas.
Audi A3 TCNG: Unterwegs mit Erdgas-Antrieb (15 Bilder)
Den derzeit noch aktuellen Audi A3 Sportback wird es nicht mehr als serienmäßiges Erdgas-Modell geben. Der Antrieb wird aber im neuen A3 kommen. (Vorstellung auf dem Genfer Autosalon, 8. bis 18. März 2012)
Der größte Vorteil dieser Methode wäre, dass bei der Verbrennung des Normgases nur so viel Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt, wie bei der Entstehung dieses Gases über die Jahrtausende der Umwelt entzogen wurde. Zudem lässt sich Erdgas vergleichsweise einfach lagern. Reiner Wasserstoff ist da zum Beispiel wesentlich kritischer.
Methanisierungs-Anlage in Werlte
Als Standort für die Methanisierungsanlage hat Audi sich das niedersächsische Werlte im Emsland ausgesucht. Dort hat das Versorgungs-Unternehmen EWE eine Biogasanlage installiert, die das für die Methanisierung notwendige CO2 bereitstellt. Am Standort in Werlte befindet sich auch der nötige Zugang zum Erdgas-Leitungssystem. Die Genehmigungsverfahren für die Umwandlungsanlage laufen bereits. Auch an der für das Projekt unverzichtbaren Stromerzeugung hat sich Audi beteiligt: 2013 gehen vier eigene Windräder in einem Offshore-Windpark in der Nordsee ans Netz. Diese sollen jeweils 3,6 Megawatt produzieren.