Aussteigerprogramm: der neue Opel Meriva

Nach sieben Jahren schickt Opel ab Sommer 2010 die zweite Generation des Meriva ins Rennen. Der Minivan wird frischer, flexibler und erhält als praktischen Gag gegenläufig öffnende Türen

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Von
  • Matthias Nauman
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Rüsselsheim, 5. Januar 2010 – Im Kielwasser des Opel Zafira hat sich der Meriva eine Klasse niedriger den Ruf erarbeitet, ein besonders praktischer Vertreter der kleinen Vans zu sein. Mit rund 30.000 Zulassungen im Jahr 2009 spielt er bei den Mini-Vans nach wie vor ganz vorne mit. Und dieser Erfolg ist ausbaufähig, weil viele Menschen ihr Kaufverhalten verändert haben. Ein Neuwagen darf mittlerweile ruhig eine Nummer kleiner ausfallen, praktisch, bequem und sparsam soll er trotzdem sein. Auf dem Genfer Auto-Salon 2010 (4. bis 14. März) wird nun die zweite Generation des Meriva vorgestellt. Er wirkt optisch moderner und soll bei den wichtigen Kriterien Komfort und Variabilität nochmals zugelegt haben.

Von der kastigen Form des Vorgängers ist beim neuen Merviva nichts mehr übrig geblieben. Von außen greift der Meriva das aktuelle Marken-Design auf, wie es den Corsa, den Astra oder den Insignia kennzeichnet. Die Front wird von großen, weit nach hinten gezogenen Scheinwerfern dominiert. In der Seitenansicht ist eine sichelförmige Sicke zu erkennen. Die nach hinten ansteigende Gürtellinie soll dem Meriva Dynamik verleihen, im Bereich der hinteren Türen knickt die Fensterlinie aber etwas nach unten ab. Das verschafft den Kleinen mehr Ausblick und wirkt formal durchaus originell. Im Vergleich zum Vorgänger sind Radstand und Spurweite gewachsen.

Die gegenläufig öffnenden Türen waren schon bei den Erlkönigen zu sehen, zuerst wusste man nicht so recht, ob sie ernst gemeint sind. Doch sie kommen tatsächlich, sollen den Ein- und Ausstieg für die hinteren Passagiere deutlich erleichtern. Weil es Opel so schwungvoll formuliert, zitieren wir wörtlich: "Statt den Körper zu drehen oder seitwärts zu rutschen, steigt der Fondpassagier auf sehr natürliche Art und Weise aus, der Bewegungsablauf ist flüssig und elegant" – das hat ja schon fast herrschaftliche Qualitäten. Auf eine klassische B-Säule wird übrigens dennoch nicht verzichtet. Das ist wohl auch gut so, denn ohne B-Säule lässt sich eine ausreichende Steifigkeit der Karosserie schwer realisieren. Ob die Sorgen berechtigt sind, die mit den so genannten Selbstmördertüren einhergehen, muss jeder für sich selbst entscheiden, die Komfortvorteile jedenfalls leuchten ein.