Ausstieg aus Yahoo-Partnerschaft verhinderte Kartellverfahren gegen Google

Mit dem Ausstieg aus der geplanten Werbepartnerschaft mit Yahoo hat der Suchmaschinenriese eine Kartellklage des US-Justizministeriums offenbar in letzter Minute abgewendet.

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Google stand wegen der geplanten Werbekooperation mit Yahoo kurz vor einem Kartellverfahren. Der Suchmaschinenbetreiber hat die Zusammenarbeit offenbar noch rechtzeitig abgeblasen, bevor das US-Justizministerium eine Kartellklage einreichen konnte. Nach Angaben eines beteiligten Juristen war die Klageerhebung fest geplant, berichtet das US-Magazin American Lawyer in seiner Online-Ausgabe.

"Wir haben ihnen gesagt, wir reichen die Klage an diesem Tag zu einer bestimmten Uhrzeit ein", sagte Sanford Litvack dem Magazin. "Drei Stunden vorher haben sie uns informiert, dass sie aus der Vereinbarung aussteigen". Litvack war von der zuständigen Kartellabteilung des Ministeriums für die Vorbereitung eines möglichen Verfahrens hinzugezogen worden.

Die schließlich nicht eingereichte Klage hätte Google Monopolbildung und Verstöße gegen das US-Kartellrecht vorgeworfen, sagte Litvack, der inzwischen in seine Kanzlei zurückgekehrt ist. Doch hätte er die Klage gerne geführt und sich mit Google vor Gericht gemessen: "Wir waren ziemlich zuversichtlich."

Gegen das Abkommen hatte es starken Widerstand gegeben. Im Rahmen der Kooperation sollte Google Anzeigen für Yahoo-Websites akquirieren und den Partner am Umsatz beteiligen. Der angeschlagene Yahoo-Konzern versprach sich davon mehrere hundert Millionen US-Dollar zusätzlichen Umsatz im Jahr. Zudem galt das Abkommen als Teil der Abwehrstrategie des Unternehmens gegen die Übernahmeversuche seitens Microsoft.

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(vbr)