Australien: Richter bestätigt Millionenstrafe gegen Apple

Apple muss wegen irreführender "4G"-Werbung für das neue iPad in Australien 1,8 Millionen Euro zahlen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Apple muss wegen irreführender Werbung für das neue iPad in Australien eine Millionenstrafe zahlen. Der zuständige Richter besiegelte eine entsprechende Einigung zwischen dem Computerkonzern und der Australian Competition and Consumer Commission (ACCC). Das Unternehmen hatte im Marketingmaterial für sein jüngstes Tablet von März bis Mai geschrieben, das Gerät sei mit 4G-Netzen nach dem LTE-Standard kompatibel. Allerdings gilt dies nur für die USA und Kanada. Das LTE-Netzwerk arbeitet ebenso wie Netze in Europa auf anderen Frequenzen als in den USA. Deshalb kann dort LTE mit dem iPad nicht genutzt werden.

Das Unternehmen habe dies gewusst, urteilte Richter Mordecai Bromberg am Bundesgericht in Melbourne am Donnerstag. Das Mutterhaus in den USA habe aber auch für Australien auf dem Werbeslogan "iPad mit Wifi und 4G" bestanden, der anfangs weltweit genutzt wurde. "Ein solches Verhalten ist schwerwiegend und nicht akzeptabel", sagte Bromberg. Apple müsse deshalb die festgelegten 2,25 Millionen australische Dollar (1,8 Millionen Euro) Strafe zahlen. Außerdem werden 300.000 australische Dollar an Gerichtskosten fällig.

Apple hatte recht schnell den Käufern des neuen iPad in Australien angeboten, die Geräte wieder zurückzunehmen und den Kaufpreis zu erstatten. Außerdem versah das Unternehmen die Verpackung mit einem Aufkleber, auf dem darauf hingewiesen wird, dass das iPad nicht mit den derzeit in Australien eingesetzten 4G-Netzwerken (LTE und WIMAX) kompatibel ist. (bsc)