Autonomes U-Boot: Boeing liefert "Orca" an US Navy

Nach rund zehn Jahren Entwicklungszeit hat Boeing der US-Marine das erste autonome, fĂĽr lange Alleinaufenthalte geeignete U-Boot ĂĽbergeben.

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(Bild: Boeing)

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Das US-Unternehmen Boeing hat der Marine des US-Militärs ein erstes autonomes U-Boot des Typs Extra Large Uncrewed Undersea Vehicle (XLUUV) übergeben. Das erste große unbemannte Unterseeboot ist für kritische Missionen gedacht, die länger dauern können. Nach letzten Zulassungstests sei das U-Boot der US Navy übergeben und von ihr "Orca" getauft worden, teilte Boeing mit.

Die Orca wird elektrisch und mit einem Dieselmotor betrieben, schildert die US Navy. Das U-Boot hat einen modularen Sektor für unterschiedliche Nutzlasten. Dadurch sei es möglich, verschiedene Sensoren, Kommunikationssysteme und andere missionsspezifische Komponenten zu integrieren. Da das U-Boot lange allein unterwegs sein kann, könne es in "herausfordernden Umgebungen" eine "nachhaltige operative Präsenz" zeigen.

Ab 2017 wurde das U-Boot auf See getestet und sei dort laut Boeing ĂĽber 10.000 Stunden autonom unterwegs gewesen. Seit FrĂĽhjahr 2023 wurde die Orca vor dem kalifornischen Huntington Beach getestet. Die Erfahrungen, die die US-Marine mit dem neuen U-Boot sammelt, sollen in den Bau weiterer XLUUV einflieĂźen. Weitere Details zu dem neusten Modell des Projekts XLUUV gaben weder Boeing noch die US-Marine bekannt.

Boeing ist hauptsächlich als Flugzeughersteller bekannt, das Unternehmen verweist aber auch auf gut 50 Jahre Erfahrung mit der Entwicklung und dem Bau von Unterwasserfahrzeugen. Das XLUUV-Projekt begann Boeing im Jahr 2012 mit dem "Echo Voyager" genannten autonomen Roboterboot. Der 16 Meter lange und 50 Tonnen schwere Prototyp war dafür gedacht, sechs Monate selbsständig auf See zu agieren, bis zu 3000 Meter tief zu tauchen und 12.000 Kilometer zurückzulegen.

(anw)