Baden-Württemberg verlängert Pilotprojekt für Robo-Busse in Friedrichshafen
Das Verbundprojekt RABus für autonome Kleinbusse geht in Friedrichhafen in Verlängerung. Zur Shuttlenutzung gibt es erste Erkenntnisse aus der Begleitforschung.
Selbstfahrende Kleinbusse werden sich in Friedrichshafen für ein paar weitere Monate auf den Straßen tummeln. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) gab zum Abschluss der ersten Förderphase jetzt bekannt, das Verbundprojekt RABus ("Reallabor für den Automatisierten Busbetrieb") in der Stadt am Bodensee zu verlängern. Passagiere können die autonomen Shuttles so noch bis Ende Juni 2025 nutzen. Dies soll helfen, zusätzliche Erkenntnisse für den künftigen Einsatz automatisierter Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr zu gewinnen – gerade mit Blick auf die Stadt-Land-Anbindung.
Die Initiative startete im September 2020. Vier Jahre später erhielt ZF Friedrichhafen vom Kraftfahrtbundesamt eine "Level 4"-Genehmigung für die Shuttles des Technologiepartners. Sie erlaubt vollautomatisiertes Fahren. Ein Mensch muss sich hier nicht mehr ständig zum Eingreifen bereithalten. Nach dem erfolgreichen Abschluss des mehrjährigen Testbetriebs startete in Friedrichshafen und Mannheim am 28. Oktober so die sogenannte Probandenphase, bei der zum ersten Mal ausgewählte Fahrgäste mit an Bord durften. Eigentlich sollte Ende des Jahres schon wieder Schluss sein, da das mit 14 Millionen Euro staatlich geförderte Projekt dann offiziell ausläuft.
Vereinzelte Sorgen rund um Sicherheit
"RABus und vergleichbare Forschungsprojekte sind wegweisend für die Zukunft des klimaneutralen Verkehrs", begründet Hermann die teilweise Verlängerung. "Vor allem ländlichere Regionen können durch autonome Shuttles in Zukunft deutlich besser an den ÖPNV angeschlossen werden." Das große Interesse der Menschen im Land an einer Testfahrt mit RABus sei ein sehr erfreuliches Zeichen.
Insgesamt haben sich bisher 1450 Bürger für eine Probefahrt angemeldet, berichten Begleitforscher aus dem Verkehrswesen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Sie haben etwa herausgefunden, dass der Einsatz der Robo-Busse auch auf der ersten und letzten Meile erfolgversprechend ist: Interessierte wollten das Angebot vor allem zur Überbrückung von Lücken im ÖPNV-Angebot und auf kürzeren Strecken nutzen. "Vereinzelte Vorbehalte" etwa zu Sicherheitsaspekten habe man oft "durch Erklärungen und Gespräche" abbauen können. Dem Konsortium gehören unter anderem auch das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart, DB Regio Alb-Bodensee und der Stadtverkehr Friedrichshafen an.
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(mki)