Bayern verpachtet Flächen an Straßen, um Photovoltaik-Zubau zu beschleunigen
Bayern möchte den Ausbau der Photovoltaik beschleunigen und bietet dazu nun Flächen von über 2000 Hektar entlang seiner Straßen zur Pacht an.
Etwa 2150 Hektar Fläche entlang von Bundes- und Staatsstraßen in Bayern hält das Bau- und Verkehrsministerium in München zur Nutzung durch Photovoltaikanlagen für geeignet. Um die regenerative Energienutzung und damit auch seine Kohlendioxidbilanz zu verbessern, hat der Freistaat nun 30.000 Einzelflächen zu Pacht freigegeben. Verkehrsminister Bernreiter sagt: "Wir hoffen, dass das Angebot auf möglichst großes Interesse stößt. Denn wir wollen damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Versorgungssicherheit unseres Landes leisten".
Von nun an sollen Gemeinden, Stadtwerke, Bürgerenergiegenossenschaften, Projektentwickler und Privatpersonen Photovoltaikanlagen auf Flächen errichten können, die anders nicht sinnvoller nutzbar wären. Solche Areale sind auch dem Naturschutz entzogen, die Straßen sind bereits gebaut. Ein möglicher positiver Nebeneffekt ist eine Schall abweisende Wirkung aufrecht aufgehängter Module. Häufig werden sie ohnehin an vorhandenen oder zu errichtenden Lärmschutzwänden oder -wällen angebracht.
Spezifischer Ertrag von mindestens 650 kWh/kWp
Die dafür geeigneten Straßenrandflächen an Böschungen sowie auf Innenbereichen von Anschlussstellen und Nebenflächen der rund 5800 Kilometer Bundes- und 14.300 Kilometer Staatsstraßen sowie an mehr als 400 Lärmschutzwänden sollen über die Solarflächenbörse des Energie-Atlas Bayern ausgewiesen werden. Zu den Angaben gehört unter anderem der mögliche Solarstromertrag pro Jahr und das nur für Flächen ab einer Größe von 100 Quadratmetern ausgewiesen, deren Verschattungsgrad unter 20 Prozent liegt und deren spezifischer Stromertrag mindestens 650 kWh/kWp beträgt.
Das Bauministerium hat errechnet, dass bei einem Vollausbau mit Nutzung aller 2150 Hektar pro Jahr 2,5 Terawattstunden erzeugt werden könnten. Das wäre laut Ministerium genügend Strom, um den Verbrauch von rund 700.000 Einfamilienhäusern zu decken.
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(fpi)